Anders als das Übliche

Trier · Von Mode über Schmuck und Accessoires bis zur Dekoration haben junge Designer aus ganz Deutschland bei der vierten Designers-Inc.-Messe ihre Kreationen in der Tufa Trier präsentiert. 1000 Besucher kamen, um auf der vom Trierer Label Fräulein Prusseliese organisierten Messe zu stöbern.

Trier. Taschen aus Holz, T-Shirts, Designerkleider, Kindermode, gerahmte Siebdrucke, Gürtel, Schmuck, Mini-Stempel, Schlüsselanhänger und Buttons - bunt und vielfältig ist die Produktpalette auf den Tischen im lichtdurchfluteten zweiten Obergeschoss der Trierer Tuchfabrik. 29 junge Designer präsentieren hier selbst entworfene Ware. Einige sind aus der Region wie Schmuckdesignerin Kerstin Biesdorf, die nach einer Babypause zum zweiten Mal mitmacht und sagt: "Das ist eine schöne Veranstaltung. Wenn man in Trier zu Hause ist und handgemachte, individuelle Sachen hat, ist es ein Muss dabei zu sein."
Ambiente wie in der Kunstgalerie


Andere Aussteller kommen von weiter her, darunter Modedesigner Jörg Rudolf aus dem Sauerland, der auf Messen in ganz Deutschland präsent ist: "Für mich ist hier die Nähe zu Luxemburg interessant", sagt er. Monika Bastgen vom Vogelsangatelier, das unter anderem Taschentücher mit aufgestickten Sprüchen wie "Heul doch" anbietet, ist aus Stuttgart angereist. Dort gebe es zwar ähnliche Märkte, "aber keinen mit so tollen Räumlichkeiten wie hier".
Das Ambiente ist Teil des Konzepts. Die Veranstalterinnen Kathrin Greve und Julia Schwab vom Trierer Modelabel Fräulein Prusseliese haben die Ausstellungsfläche bewusst auf das einer Kunstgalerie ähnliche Obergeschoss der Tufa begrenzt. Einigen Bewerbern haben sie daher sogar Absagen erteilen müssen. Die Kunden schätzen Flair und Angebot. Rebecca Vaßen aus Trier sagt: "Mich reizt hier das Nichtübliche, Sachen von jungen Designern, die einfach mal anders aussehen als das gängige Einerlei von Ketten wie H&M." Sie ist bislang zu jeder "Designers Inc." gekommen, genauso wie Lara Bretz und Andrea Wagner, die am Stand der Marke "Berliner Töchter" nach ausgefallenen Frühstücksbrettchen stöbern. "Wir suchen und finden hier tolle Klamotten, Kunst und Design."
Andere Besucher sind zum ersten Mal hier - einige von ihnen sind aufmerksam geworden durch Plakate. Initiatorin Kathrin Greve ist froh, dass die Messe in diesem Jahr dank Kooperation der Stadt wieder gut beworben werden konnte. Im Vorjahr hatte ein Plakatierungsverbot für Ärger gesorgt (der TV berichtete). Dennoch bleibt die Besucherzahl auch jetzt hinter den Erwartungen zurück. "Das Wetter war einfach zu schön, dass das hier bombastisch hätte laufen können" sagt Kathrin Greve nach dem Ende der Messe.
Einige Aussteller sind dennoch mit den Umsätzen zufrieden. Jörg Rudolf hat tatsächlich Luxemburger Kundschaft gewonnen. Beim Berliner T-Shirt-Label "Yackfou" und auch bei Mo Freiknecht von "Knallbraun", die Linol- und Siebdrucke anbietet, ist es "gutgelaufen". Die Veranstalterinnen bilanzieren zwar, die vierte Ausgabe von "Designers Inc." sei eine runde Sache gewesen, doch sie überlegen, den jährlichen Zyklus der Veranstaltung auf den Prüfstand zu stellen.

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