Anders: Trierer Münzgeschichten (Fotostrecke)

Trier · Die Porta Nigra ziert seit einiger Zeit das Zwei-Euro-Stück. Viele Trierer legen sich die Münzen als Sammlerstücke mit Bezug zum römischen Trier zur Seite. Münzgeschichte hat in Trier aber schon begonnen, lange bevor die Römer kamen, wie der Blick auf unsere Anders-Seite in dieser Woche zeigt.

 Diese Münzen wurden von den Treverern in der Zeit zwischen 250 und 50 v. Chr. geprägt. Sie bestehen aus Gold und Elektron, einer Metall-Legierung aus Gold und Silber. Bei diesen Geldstücken sind anfangs noch ihre Vorbilder, griechische Goldmünzen mit dem Porträt König Philipps von Makedonien, erkennbar, werden aber immer mehr auf keltische Art umgestaltet.

Diese Münzen wurden von den Treverern in der Zeit zwischen 250 und 50 v. Chr. geprägt. Sie bestehen aus Gold und Elektron, einer Metall-Legierung aus Gold und Silber. Bei diesen Geldstücken sind anfangs noch ihre Vorbilder, griechische Goldmünzen mit dem Porträt König Philipps von Makedonien, erkennbar, werden aber immer mehr auf keltische Art umgestaltet.

Foto: GDKE-Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer

Griechen und Römer kannten schon seit langer Zeit eine reguläre Münzprägung in Gold, Silber und Bronze. Doch es gab auch bei den Kelten seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. Versuche, ein eigenes Münzwesen zu schaffen. Wesentlichen Einfluss hatten dabei keltische Söldner, die in den Diensten griechischer Könige standen und von ihnen mit Goldmünzen bezahlt wurden. Diese bildeten die Vorbilder für die eigenen Prägungen der keltischen Völker. Seit etwa 250 vor Christus sind auch die Treverer mit von der Partie. Ihre "Verspätung" auf dem Gebiet der Münzprägung mag wohl auch darauf zurückgehen, dass sie sich kaum an den Wanderungen der gallischen Völker beteiligten und lieber ihrer Heimat an der Mosel treu blieben.

Aber auch sie lernten rasch die Vorzüge eines funktionierenden Geldsystems zu schätzen: "Die Münzen vereinfachten den Handel und trugen zum Abbau des oft umständlichen Tauschverfahrens bei. Für die einheimische Bevölkerung bedeutete dies zweifellos eine Umstellung. Doch nach nur wenigen Generationen war die Münze als Zahlungsmittel und neutraler ‚Wertmesser‘ allgemein anerkannt." (Karl-Josef Gilles, Der Trierer Goldschatz, S. 21)

Die Prägung der gallischen Münzen war nicht wie bei Griechen und Römern an bestimmte Orte mit entsprechendem Privileg gebunden, sondern konnte sowohl in den stadtartigen Höhensiedlungen, den Oppida wie dem Titelberg in Luxemburg, oder "dezentral" in ländlichen Siedlungen erfolgen.

Wir danken dem Rheinischen Landesmuseum Trier für die Unterstützung bei dieser Anders-Seite!

Literaturhinweis:
Die abgebildeten Münzen finden sich auch in dem Führer von Karl-Josef Gilles, Der Trierer Goldschatz. Der große Goldmünzenschatz und das Münzkabinett im Rheinischen Landesmuseum Trier. Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier 39. Trier/Darmstadt 2014.

Alle Aufnahmen: GDKE-Rheinisches Landesmuseum Trier, Thomas Zühmer

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