Anfälle im Alter

TRIER. "Alles bleibt anders – Epilepsien im Alter" ist der nationale Tag der Epilepsie am Donnerstag, 5. Oktober, überschrieben. Auch die Trierer Selbsthilfegruppe Saat präsentiert sich an diesem Tag von 11 bis 16 Uhr mit einem Infostand auf dem Trierer Kornmarkt.

Der demografische Wandel bringt es mit sich: Mit dem größer werdenden Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung rückt auch das Thema "Epilepsien im Alter" in den Focus. Dazu kommt, dass Menschen, die älter als 75 Jahre alt sind, besondern häufig an Epilepsie erkranken: Bei 15 von 1000 über 75-Jährigen tritt die Krankheit erstmals auf. Häufigste Ursache dafür sind Durchblutungsstörungen des Gehirns, zum Beispiel bei oder nach Schlaganfällen: "15 Prozent aller Schlaganfallpatienten erleiden im direkten zeitlichen Zusammenhang mit dem Schlaganfall epileptische Anfälle, bei weiteren zehn Prozent manifestiert sich eine Epilepsie dauerhaft", schreibt Dr. Bernhard Steinhoff in einem Info-Blatt der Deutschen Epilepsievereinigung. Dabei werden Epilepsien im Alter häufig verkannt und nicht angemessen behandelt. Häufig werden zum Beispiel anhaltende Epilepsieanfälle nicht als solche erkannt, sondern als altersbedingte "Dämmerzustände" diagnostiziert. "Dabei haben Epilepsien, die im höheren Lebensalter beginnen, in der Regel eine relativ günstige Behandlungsprognose: Zwei Drittel aller Patienten haben eine gute Chance, unter meist niedrig dosierter medikamentöser Behandlung dauerhaft anfallsfrei zu werden." Gefahren bergen gerade bei älteren Menschen auch die Stürze, die mit epileptischen Anfällen häufig verbunden sind. Brüche der alten Knochen sind dabei kaum unvermeidlich. Patienten, die bereits länger an Epilepsien leiden, müssen im Alter nicht damit rechnen, dass sich die Zahl der Anfälle und deren Art im Alter wesentlich verändern. Bei der medikamentösen Behandlung muss hier allerdings besonders auf die dauerhafte Belastung der Organe und die Wechselwirkung mit anderen, altersbedingten Medikamenten geachtet werden.Experten sind offen für Fragen

Die Trierer Selbsthilfegruppe für Anfallkranke und Angehörige e.V. (Saat) steht am Donnerstag von 11 bis 16 Uhr an ihrem Infostand auf dem Kornmarkt für Gespräche zur Verfügung. Auch Mitarbeiter des Trierer Dachverbands der Selbsthilfegruppen, Sekis, und Neurologen haben ihr Kommen angekündigt. "Wir wollen besonders auch auf den Zweck der Selbsthilfe bei Epilepsieerkrankungen aufmerksam machen", sagt Stefan Conrad, Erster Vorsitzender der Saat und Vorstandsmitglied der Deutschen Epilepsievereinigung. Die Saat trifft sich an jedem ersten Freitag im Monat um 19 Uhr in der Meisterstube im Restaurant "Warsberger Hof", Dietrichstraße 42, Trier. Zu den Treffen sind alle Interessierten eingeladen.

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