Anlaufstelle für Frauen in Not

Trier · Hilfsbedürftige Frauen finden im Café Haltepunkt in der Krahnenstraße in Trier Unterstützung. Bei der Jubiläumsfeier haben Mitarbeiterinnen und Betroffene über die Bedeutung der Einrichtung gesprochen und gemeinsam über eine besonders modische Darbietung gelacht.

 Unter diesem Logo finden Frauen in Not seit 20 Jahren Hilfe. TV-Foto: Julia Schulz

Unter diesem Logo finden Frauen in Not seit 20 Jahren Hilfe. TV-Foto: Julia Schulz

Foto: Julia Schulz (jusc) ("TV-Upload Schulz"

Frauen schaffen es laut Triers Bürgermeisterin Angelika Birk oft, ihre Obdachlosigkeit vor der Gesellschaft zu verbergen. Im Café Haltepunkt in der Krahnenstraße in Trier müssen sie sich nicht verstecken. Hier nehmen Mitarbeiterinnen wie Beate Zander die Frauen "so an, wie sie sind". Das 20-jährige Bestehen des Cafés haben Besucherinnen und Mitarbeiterinnen zusammen mit 60 Gästen gefeiert. Das Café ist eine zentrale Einrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF).

Claudia Schilewa kommt seit 20 Jahren dorthin. Sie erzählte: "Man muss nicht wohnungslos sein, um in das Café zu kommen." Und: "Es hilft mir sehr." Eine Besucherin, die anonym bleiben will, sagte: "Ich bin froh, hier schlafen zu können. Ich wüsste sonst nicht, wohin ich gehen soll."

Die Notaufnahmestätte, in der bis zu sieben obdachlose Frauen aus Trier einen sicheren Schlafplatz finden, ist nur ein Angebot des Haltepunkts. Die fünf Hauptangestellten und sieben bis zehn ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen bieten neben Hilfe und Beratung auch ein Kleidercafé, ein Kreativprojekt, gemeinsames frühstücken und ein Kochprojekt an. Dieses Angebot nehmen laut Regina Bergmann, Geschäftsführerin des SkF, etwa 20 Frauen pro Tag wahr.

Ein Höhepunkt der Feier war die Modenschau des Kleidercafés. Mitarbeiterinnen und Besucherinnen führten die gespendete Kleidung bei lautem Applaus vor. Elisabeth Burgard, Vorstandsmitglied des SkF, modelte begeistert ein Silvesteroutfit, bevor sie kurz darauf von dem beeindruckenden Zusammenhalt der Frauen untereinander sprach. Bettina Alsfasser, Hauptangestellte im Café Haltepunkt, berät Frauen seit drei Jahren unter anderem bei der Wohnungssuche. Ihr ist es wichtig, dass "die Frauen unabhängig sein können und hier einen Ort der Ruhe finden".

Das können sie dort seit dem 1. April 1996. Gründungsmitglied Irmgard Clais schilderte, wichtig sei vor allem den Frauen die Grundsätze der Arbeit wie Pünktlichkeit, Rechnen oder Schreiben beizubringen, um ihnen eine Zukunftsperspektive zu geben.

Das Café Haltepunkt bedeutet für Regina Bergmann, dass "Frauen die Nöte von anderen Frauen erkennen und ihre Kraft einsetzen, um ihnen zu helfen". Dieser Grundgedanke soll Mitarbeiterinnen und Besucherinnen auch in Zukunft Halt geben.

Weitere Informationen zum Haltepunkt unter: www.skf-trier.de

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