Anna Spielvogel feiert ihren 100. Geburtstag

Gusterath/Pluwig · Johannes Heesters sang einst "Ich werde 100 Jahre alt". Bekanntlich wurde er es dann auch. Genau wie Anna Spielvogel aus Gusterath, die ihren besonderen Geburtstag im Bürgerhaus von Pluwig feierte und aus ihrem bewegten Leben erzählte.

 100 Jahre – und immer noch rüstig: Anna Spielvogel aus Gusterath.TV-Foto: Ludwig Hoff

100 Jahre – und immer noch rüstig: Anna Spielvogel aus Gusterath.TV-Foto: Ludwig Hoff

Gusterath/Pluwig. Zufriedenheit, ein Leben in Bescheidenheit und ein großes Maß an Gottvertrauen dürften für Anna Spielvogel aus Gusterath wohl die Hauptgründe gewesen sein, warum sie einhundert Jahre alt wurde.
Trotz eines bewegten und sicher nicht immer einfachen Lebens: Das Licht der Welt erblickte die rüstige Jubilarin am 22. September als zweites von vier Kindern in Buchelsdorf, im damaligen Böhmen, das zu Österreich-Ungarn gehörte. Zur Feierstunde zum Hundertjährigen ließ Sohn Adolf Spielvogel die wichtigsten Stationen in dem langen Leben der geliebten Mutter Revue passieren.
Zeugnis lässt sich vorzeigen


An ihre Schulzeit habe sie sich immer gerne erinnert, denn auf den Zeugnissen "wimmelte es nur so vor lauter Einsern". Ihr berufliches Leben begann sie als Kinderfräulein bei einem Grafen in Ungarn.
Später arbeitete die Mutter als Näherin, spezialisiert auf Tisch- und Bettwäsche. Es folgten Jahre im Dienste der Post. Ihr Mann kehrte von der Ostfront nicht zurück, ihr wohl schlimmster Schicksalsschlag. Als Heimatvertriebene musste die Familie Richtung Westen fliehen, zunächst in die Nähe von Bamberg. Eine neue Heimat fanden sie in Riol und schließlich in Trier. Seit einem Schlaganfall 2006 lebt die zwar auf den Rollstuhl angewiesene, sonst rüstige und hellwache Jubilarin im Haushalt des Sohnes in Gusterath. Ihr ganz besonderer Stolz sind die vier Enkel, vier Ur-Enkel und ein Ur-Ur-Enkel.
Eine große Schar von Gratulanten war ins Bürgerhaus in Pluwig gekommen, darunter von offizieller Seite die Kreisbeigeordnete Stephanie Nickels, VG-Beigeordneter Josef Kruft und Gusteraths erster Beigeordneter Stefan Metzdorf.
Der heimische Musikverein spielte ein Ständchen und auf ganz besonderen Wunsch der Jubilarin "Großer Gott, wir loben dich". Und dabei sang die Hundertjährige kräftig mit. LH

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