Antike Lampen weichen moderner Technik

Trier · Die Tage der romantischen Antikleuchten in der Innenstadt sind gezählt. Derzeit bleiben sie in der Simeonstraße düster, weil dort neue Beleuchtungssysteme ausprobiert werden. Wenn die Entscheidung gefallen und das künftige Licht angeschafft ist, sollen die nostalgischen Lampen abgebaut werden.

Trier. Spaziergängern, die am frühen Abend durch die Simeonstraße flanieren, bietet sich derzeit ein ungewohntes Bild: Die dekorativen Antikleuchten sind abgeschaltet. Carsten Grasmück, Pressesprecher der Stadtwerke Trier, erklärt, warum das so ist: "In der Simeonstraße werden seit August LED-Beleuchtungssysteme von unterschiedlichen Herstellern an Seilüberspannungen auf ihre Tag- und Nachtwirkung getestet. Deshalb haben wir die bisherige Beleuchtung vorübergehend abgeschaltet." Hintergrund: Ein von Stadtverwaltung und Stadtwerken in Auftrag gegebener Lichtmasterplan hat den Nachweis erbracht, dass die Beleuchtung im Herzen der Innenstadt hoffnungslos veraltet und ineffizient ist (der TV berichtete mehrfach).
Neben der unbefriedigenden Lichtausbeute gibt es laut Grasmück bei den aus den 1980er Jahren stammenden Straßenlaternen noch ein weiteres Problem: "Diese Masten wurden vom Lieferverkehr immer wieder an- oder sogar umgefahren. Inzwischen gibt es dafür keine Ersatzteile mehr." Wann genau die Leuchten-Oldtimer abgebaut werden sollen, steht laut Grasmück noch nicht fest.
Zug um Zug soll die bestehende Beleuchtungsanlage in Simeonstraße, Fleischstraße, Grabenstraße und Brotstraße durch LED-Strahler und -Lampen ersetzt werden. Diese werden in der Regel an Seilen über den Straßen montiert. Die moderne Technik spart Fachleuten zufolge nicht nur Energie, sie ermöglicht auch eine blendfreie Ausleuchtung von Straßen und Plätzen und eine bessere Betonung der Architektur.
Die bisherigen Erfahrungen seien positiv, sagt Grasmück: "Unabhängig vom Hersteller zeigen die Messungen deutliche Verbesserungen bei Energieeffizienz und Lichtqualität. Im Vergleich zu den vorhandenen Mastleuchten wird rund 55 Prozent Energie eingespart." Die endgültige Entscheidung über das künftige Leuchtensystem treffen die am Lichtmasterplan beteiligten Fachleute von Tiefbauamt und den Stadtwerken Trier.
Übrigens: Die Antikleuchten sind noch nicht endgültig abgeschaltet. Wenn Ende des Monats die Musterinstallation wieder abgebaut wird, kommen die nostalgischen Laternen aus den 1980er Jahren auf unbestimmte Zeit noch einmal zu alten Ehren.

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