Anwohner haben das Nachsehen

Auf ihrem Rücken werden die Ausbauarbeiten des Fischwegs in Trier-Ruwer ausgetragen: Das jedenfalls sehen einige betroffene Anwohner der Straße Auf Schwarzfeld so. Durch ihre schmale Straße fahren Bewohner des Ruwertales, die den Umweg über Kenn und die B 52 sparen wollen.

 Marlene Körber, Rudolf Longen, Stefan Thörnig und Gabriele Emmerich-Steil (von links) ärgern sich über die Verkehrsbelastung in ihrer Straße. TV-Foto: Gabriela Böhm

Marlene Körber, Rudolf Longen, Stefan Thörnig und Gabriele Emmerich-Steil (von links) ärgern sich über die Verkehrsbelastung in ihrer Straße. TV-Foto: Gabriela Böhm

Ruwer/Ruwer-Eitelsbach. Eigentlich ist die Verbindungsstraße zwischen Ruwer und Ruwer-Eitelsbach ein beschauliches Sträßchen auf dem Niveau eines ausgebauten Wirtschaftsweges. Die Idylle hat seit der Sperrung des Fischwegs, des Einlasstors in das Ruwertal, mit täglich 6500 Fahrzeugen pro Tag stark gelitten. Die Sperrung - die letzte war vor zwei Jahren - wurde nötig, weil die Sanierung des Fischwegs in einer Länge von etwa 300 Metern abgeschlossen werden soll. Dauer der Bauzeit, die nach städtischen Angaben im Zeitplan liegen soll: von Oktober 2009 bis Mai 2010. 50 bis 100 Meter lange Rückstaus von Autos wegen einer Ampel in Eitelsbach gebe es während des Berufsverkehrs oder nach dem mittäglichen Schulschluss jetzt Auf Schwarzfeld, berichten Anlieger.

Selbst bei dem Vor-Ort-Termin in der frühen Mittagszeit herrscht reger Durchgangsverkehr. Darunter etliche Autofahrer, die die Begrenzung von 30 Kilometern pro Stunde nicht ernst nehmen und trotz der Schlaglöcher über die holprige Straße brettern.

"Skrupelloses Durchrasen", "Wettrennen", "Nachts wie auf der Autobahn" - das sind die Kommentare einer Gruppe von Anwohnern, die von der Anliegerin Gabriele Emmerich-Steil zusammengetrommelt wurde. Nur mit viel Glück seien zwei aus ihrer Gruppe körperlichen Blessuren entgangen, provoziert durch rücksichtslose Autofahrer. "Außerdem gibt es keine Bürgersteige im Paulinsgarten", moniert Marlene Körber. "Obwohl da Schul- und Kindergartenkinder durchmüssen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis da was passiert." Die Anrainer fordern eine frühere und bessere Umleitungs-Ausschilderung aus Trier oder Kenn, mehr polizeiliche Präsenz und Kontrollen, eine andere Umleitung über den Grüneberg oder eine Ausweisung als reine Anliegerzone. Das sieht die Stadt anders. Pressesprecher Ralf Frühauf verweist darauf, dass Verkehrsteilnehmer frühzeitig über Medien auf die Umfahrungsmöglichkeiten hingewiesen wurden. Der Grüneberg käme aus mehreren Gründen nicht als Ausweichroute infrage. Die Ausweisung von Auf Schwarzfeld als Anliegerstraße käme wegen der Klassifizierung als Kreisstraße nicht in Betracht.

Entgegen der Beobachtungen der Anwohner ist die Raserei in der Straße Auf Schwarzfeld laut Polizeiinspektion Schweich nicht auffällig: Von 92 Fahrzeugen in einer fast zweistündigen Messung seien 14 beanstandet worden, heißt es aus der PI Schweich.

Eine nächtliche Aufhebung der Baustelle im Fischweg oder am Wochenende scheidet aus Verkehrssicherheitsgründen laut Presseamt aus. Was die Anlieger offenbar anders sehen. Er fahre am Wochenende oder abends möglichst durch die Baustelle nach Trier, sagt ein Mertesdorfer. Denn: "Da tut sich ja eh nichts."

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