Appell an die Eltern

Wenn die Mama oder der Papa trinkt, dann leiden die Kinder, und das oft jahrelang. "Qualifizierung von Hilfen für Kinder aus suchtkranken Familien" war das Thema des diesjährigen Fachforums der Kinderschutzbund-Fachstelle "Lichtblick".

Trier-Nord. Sie haben oft viel Verantwortung zu tragen, aber auch viele Freiheiten: Kinder aus Familien, bei denen mindestens ein Elternteil von Sucht betroffen ist. Eines ist ihnen allen gemeinsam: Es wird nicht über das Thema geredet.

Unterstützung für Kinder in schwierigen Lagen



Vor vier Jahren ist in Trier die Fachstelle "Lichtblick" des Kinderschutzbundes ins Leben gerufen worden, um diese Kinder und Jugendlichen in ihrer schwierigen Lage zu unterstützen. Beim zweiten Trierer Fachforum von "Lichtblick" im Bürgerhaus Trier-Nord ging es diesmal um die Qualifizierung von Hilfen. "Kinder gewinnen an Selbstsicherheit und können sagen, was sie denken", berichtete Ulla Peters von der Universität Luxemburg, die bei "Lichtblick" Kinder, Eltern und Professionelle interviewt hat. Die Eltern fühlten sich akzeptiert und unterstützt; es werde bei ihnen an die Verantwortung für die Kinder appelliert. Wichtig sei es, jeden Fall aus vielen Perspektiven zu sehen. Sinnvoll seien etwa Kooperationsvereinbarungen zwischen Jugendamt und Trägern der Jugendhilfe. Franz Lorenz sprach über Systemtheorie in der Beratung, Claudia Quinten schilderte Kinder- und Jugendseminare in den Kliniken Daun-Thommener Höhe. In der abschließenden Podiumsdiskussion wünschte sich Elke Boné-Leis vom Kinderschutzbund ein längerfristiges Refugium für betroffene kleinere Kinder, die sonst immer wieder in den suchtkranken Familien landeten. Nina Roth vom "Büro für Suchtprävention" der Landeszentrale für Gesundheitsförderung stellte fest: "Kein Bundesland ist zu dem Thema ‚Kinder aus suchtbelasteten Familien' so gut aufgestellt wie Rheinland-Pfalz." Schulsozialarbeiterin Stefanie Schlegel schilderte die Zusammenarbeit mit "Lichtblick" als sehr gut und unkompliziert. Und die Leiterin der Fachstelle, Christiane Bottermann, freute sich: "Wir erreichen viele alleinerziehende suchtkranke Mütter."

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