Infrastruktur Arbeiter sanieren Stützmauer an der Mosel in Mehring

Mehring · Das Wasser in Flüssen erschwert oft Arbeiten an Brücken und Stützbauwerken. Um die Mauer an der B 53 in Mehring zu sanieren, nutzt der Landesbetrieb Mobilität Trier eine Ausnahmezeit im Jahresverlauf.

 Walter Klink (vorne) informiert sich über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten an der Bundesstraßen-Stützmauer.

Walter Klink (vorne) informiert sich über den Fortschritt der Sanierungsarbeiten an der Bundesstraßen-Stützmauer.

Foto: Ursula Schmieder

Unscheinbar liegt die Baustelle dort am Mehringer Moselufer. Stünde nicht die Ampel an der B 53, würden die meisten Autofahrer achtlos vorbeifahren. Die Rotphase veranlasst Fahrer und Passanten, aufmerksamer in Richtung des Gerüsts zu schauen.

Hinter dem rot lackierten Stahlgeländer, das die Bundesstraße zur Mosel hin begrenzt, ragt das Baugerüst ein Stück weit hinaus. Die aus Vierkantrohren montierte Konstruktion, ein sogenanntes Hängegerüst, dient einerseits als Arbeitsplattform für bis zu zwei Bauarbeiter. Diese nutzen das Gerüst aber auch als Leiter, um über das Geländer hinweg zur Plattform auf Höhe des Moselniveaus zu gelangen. Von dort aus sanieren sie wasserseitig, ähnlich wie auf festem Untergrund, die Stützmauern wie die der Bundesstraße in Mehring.

555 Meter haben Mitarbeiter der Sehlemer Firma Intec binnen einer Woche auf diese Art saniert. Stück für Stück arbeiten sie sich vor, kratzen poröse Fugen aus und ersetzen Natursteine. Ihr Hängegerüst wandert dabei mit. Meter für Meter wird es weitergeschoben, sodass der komplette Sanierungsabschnitt abschließend auch zügig neu verfugt werden kann.

Denn die Stützmauer muss nicht nur professionell, sondern auch schnell saniert werden. Gerade mal eine Woche haben die Arbeiter Zeit, um die Mauer praktisch unterhalb des Wasserspiegels auf Vordermann zu bringen.

 Auf 555 Metern Länge ist die Stützmauer bei Mehring, im Hintergrund die Moselbrücke, nun auf Höhe der üblichen Wasserlinie saniert.

Auf 555 Metern Länge ist die Stützmauer bei Mehring, im Hintergrund die Moselbrücke, nun auf Höhe der üblichen Wasserlinie saniert.

Foto: Ursula Schmieder/Walter Klink

Dafür nutzten sie die landesweite jährliche Schleusensperre, für die das Niveau der Mosel um einen halben Meter abgesenkt wird. Da dann auch der Schiffsverkehr eingestellt ist, können Schleusen gereinigt und gewartet – und eben auch ansonsten unzugängliche Mauerabschnitte saniert werden.

Zuständig für den Bundesstraßenabschnitt bei Mehring ist der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Abstimmung mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn.

„Wir brauchen diesen halben Meter“, erklärt Walter Klink, stellvertretender Leiter der Mastermeisterei Wittlich. Denn Stützmauern würden insbesondere auf Höhe der Wasserlinie durch anklatschendes Wasser in Mitleidenschaft gezogen, das die Fugen beschädige.

Daher nutzt Klink die Schleusensperre seit Jahren für notwendige Bauarbeiten, wie sie nun in Mehring anstanden.

Die Kosten für die Sanierung des halben Kilometers belaufen sich laut Klink auf um die 30 000 Euro. Doch dafür hätten sie nun auch die nächsten 20 Jahre Ruhe.

Welche Abschnitte in welchem Umfang zu sanieren sind, dokumentierten regelmäßige Kontrollen. Zweimal jährlich inspizierten Mitarbeiter des LBM die Strecke, die er selbst ein drittes Mal kontrolliere, erklärt Klink. Außerdem sei alle drei Jahre ein Brückenprüftrupp aus Koblenz in der Region unterwegs.

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