Arbeiten wie die Profis

Sie spielt in der christlichen Popband "Esperamor", tanzt gerne, ist religiös engagiert und schreibt für den Newsletter der "Schönstattbewegung": Mirjam Schilling, Leiterin der Schülerzeitschrift-AG in der St. Paulin-Grundschule, freut sich mit ihren Schützlingen über den dritten Platz, den der "Paulin-Express" beim Schülerzeitungswettbewerb des Trierischen Volksfreunds machte.

 Mirjam Schilling hat die Schülerzeitungs-AG in der St.-Paulin-Grundschule gegründet, die im TV-Wettbewerb mit einem dritten Platz ausgezeichnet wurde. TV-Foto: Gabriela Böhm

Mirjam Schilling hat die Schülerzeitungs-AG in der St.-Paulin-Grundschule gegründet, die im TV-Wettbewerb mit einem dritten Platz ausgezeichnet wurde. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. "Mit Herzblut und viel Kreativität der Kinder" sei der "Paulin-Express" gestaltet, hieß es als Begründung, warum die Schülerzeitschrift der Bischöflichen Grundschule St. Paulin mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde. Rätsel und Witze wechseln sich kunterbunt mit vielen Interviews, Bildern und eigenen Geschichten ab. "Ich hätte das ja thematisch geordnet, aber wenn die Kinder es anders wollen, ist das auch okay", sagt Schilling und betont, wie wichtig ihr die Authentizität der Zeitung ist. Die Grundschullehrerin gründete vor einigen Jahren die Schülerzeitungs-AG. Den Namen "Paulin-Express" fanden die Kinder nach einem Wettbewerb am schönsten.Deckblatt wird mit jeder Ausgabe neu gestaltet

Seitdem machen im Schnitt 15 Dritt- und Viertklässler bei der AG mit - in einem Jahr sogar Zweitklässler. "Eine Schülerzeitung müsste jede Schule haben", findet die 32-Jährige. "Sie ist ein wichtiges Medium von Kindern für Kinder. Außerdem ist es auch für Erwachsene interessant, Artikel über das Schulleben zu lesen." Das Deckblatt des "Paulin-Express" wird mit jeder Ausgabe neu gestaltet und macht schon beim Betrachten Appetit auf den Inhalt: Schlagwörter verweisen auf den Inhalt, der zudem auf einem Blatt des 40- bis 60-Seiten-Werks zusammen gefasst ist. Mit einer Ideensammlung bündeln die Kinder, über welche Themen sie schreiben wollen: Blindenschrift, Tiersteckbrief oder Schulereignisse etwa.Für die Recherche ins Internet

Für die Artikelrecherche gehen die Kinder mit Büchern oder dem Internet, zu dem sie in der Schule Zugang haben, professionell vor. Ausstaffiert mit Fotoapparat, Stift und Notizblock machen sie Interviews. "Es ist doch wichtig, in den Kindern die Neugier zu wecken", findet Schilling. Nach ihrer Korrektur wird am Ende das vom Förderverein unterstützte Werk geklammert - und 220 Exemplare werden unter Schülern, Lehrern, Eltern, Pfarrei und Generalvikariat verteilt. "Ganz schön viel Arbeit", sagt Schilling. Die der Pädagogin offenbar viel Wert ist: "Die Lesekompetenz der Kinder wird gesteigert, selbst, wenn sie nur kleineres in der Schülerzeitung lesen. Sie ist ja abwechslungsreich wie ein Buch."Trotz bewährten Vorgehens für die jüngsten Ausgaben, beschreitet die jetzige Schülerzeitungs-AG in der Paulin-Grundschule in diesem Jahr einen neuen Weg. "Wir wollen schauen, wie eine echte Tageszeitung aufgebaut ist, gucken, was drin ist und andere Ideen aufgreifen" - der Trierische Volksfreund ist dabei ihr Vorbild. Besonders gefällt Mirjam Schilling im Trierischen Volksfreund die tägliche Rubrik "Ich freue mich", in der Leser darüber berichten, worüber sie sich im Alltag freuen. Über Positives zu berichten, sei besonders wichtig. Ein Wunsch, dem die Kinder bereits in der "Pinnwand" des "Paulin-Express" nachkommen. Denn dort wird nämlich nicht nur gemeckert, sondern auch richtig dickes Lob ausgesprochen.

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