Arbeiterlieder schallen durch die Tuchfabrik

Trier · Zum 150. Jubiläum der deutschen Sozialdemokratie hat die Friedrich-Ebert-Stiftung in der Tufa zum Konzert geladen. Die Gäste erlebten gemeinsam mit Musiker Uli Valnion eine musikalische Zeitreise durch die Geschichte des Arbeiterlieds.

 Liedermacher Uli Valnion begeistert in der Tufa mit Liedern der Arbeiterbewegung. TV-Foto: SEBASTIAN KLIPP

Liedermacher Uli Valnion begeistert in der Tufa mit Liedern der Arbeiterbewegung. TV-Foto: SEBASTIAN KLIPP

Trier. Alles begann 1864 in der Londoner St.-Martins-Hall. Karl Marx initiierte den ersten Zusammenschluss von politisch unterschiedlichen Arbeiterbewegungen, die wenige Jahre später unter dem Namen "die Internationale" agieren sollte. Das gleichnamige Lied von 1871 gilt heute als erste Hymne der Arbeiterbewegung. Im Liedtext ist vom "Heer der Sklaven" die Rede.
Sklaven - ein Ausdruck, der durchaus heutzutage noch Berechtigung fände, meint Musiker Uli Valnion, und erwähnt Nie driglohnarbeiter. Die rund 40 Gäste im kleinen Saal der Tufa geben zustimmenden Applaus. Sie alle waren gekommen, um gemeinsam mit Valnion eine musikalische Zeitreise durch die 150-jährige Geschichte des Arbeiterlieds zu machen.
Vor jedem der 24 Lieder lieferte der Musiker aus Mutterstadt eine entsprechende Einordnung in den geschichtlichen Hintergrund. Auf einer Leinwand laufen die jeweiligen Liedtexte mit. Nahezu jedes Lied wird vom Publikum laut mitgesungen. "Das ist auch so gewollt", erklärt Simon Stratmann, Politikwissenschaftsstudent und Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Gerade um das kollektive Miteinander gehe es schließlich bei der Arbeiterbewegung, ist er sich sicher.
Käthe Piro (72), seit 42 Jahren SPD-Mitglied, strahlt am Ende des Konzerts. "Das hat meiner Seele gutgetan", erzählt sie. Besonders die Entschlossenheit, die in den Liedtexten zum Ausdruck komme, habe es ihr angetan.
Eben diese Entschlossenheit veranlasste Piro auch, den Zeigefinger mahnend in Richtung SPD zu erheben: "Wenn ich nicht wüsste, dass Steinbrück und Gabriel in der Partei sind, dann würde ich es nicht erkennen", kritisiert sie den ihrer Meinung nach fehlenden Tatendrang der Parteiführung. sek

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