Trier Arbeitslosigkeit in der Region Trier geht leicht zurück

Trier · Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe steigt. In der Folge geht die Arbeitslosigkeit in der Region leicht zurück. Sorgenkind der Agentur sind die Langzeitarbeitslosen.

 Arbeitslosengrafik Februar

Arbeitslosengrafik Februar

Foto: TV/Jakobs, Ralf

Auf dem Arbeitsmarkt sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie kaum noch zu spüren. Allein, wenn man sich die Zahlen zur Kurzarbeit anschaut, die während der Lockdown-Monate ein wichtiges Instrument war, die Betriebe vor Kündigungen abzufedern, so spielt diese derzeit nur noch eine untergeordnete Rolle: Im Februar gab es noch 54 neue Anzeigen für 580 Beschäftigte in der Region Trier.

Im Jahresvergleich sind die Werte sogar massiv gesunken: Von April 2021 bis Februar 2022 gab es Anzeigen von 974 Betrieben für 11.709 Beschäftigte. Die Anzeigen auf Kurzarbeit ein Jahr zuvor lagen immerhin acht Mal höher, bei 7896 Anzeigen für 77.144 Beschäftigte.

Stattdessen hält der Frühling Einzug auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Mit 10.245 Menschen ohne Job sind dies im Februar 137 weniger als zu Jahresbeginn. Die Quote bleibt bei 3,5 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie – pandemiebedingt – bei 4,2 Prozent. „Saisonal steigt ab Februar wieder die Bereitschaft der Unternehmen, Beschäftigte einzustellen“, sagt Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit Trier. Zudem habe „die Gesellschaft gelernt, mit der Corona-Pandemie zu leben“.

Die gewachsene Einstellungsbereitschaft der Betriebe lässt sich aus dem Personalbedarf ableiten: Hier wurden allein im Februar 1459 neue Stellen angeboten, ein Plus von 63 Prozent gegenüber Januar und ein Plus von gut 34 Prozent gegenüber Februar 2021. Die meisten Stellen gibt es in der Zeitarbeit (1395 Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (962 Stellen) und Handel (741 Stellen). Auch der Bestand an offenen Stellen bewegt sich mit 5994 weiter auf sehr hohem Niveau. Das ist jeweils ein Plus gegenüber dem Januar von 223 und gegenüber dem Vorjahresmonat von 1781 Stellen.

Ein Plus: „Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren alle Personengruppen, auch die aktuell 3121 Langzeitarbeitslosen. „Um hier einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, müssen die Maßnahmen zielgerichtet und forciert eingesetzt werden“, sagt der Agenturchef. Sperrige Namen wie das Teilhabechancengesetz oder Angebote zur Qualifizierung und Integration sollen weiterhelfen. Dabei gebe es für Arbeitgeber durchaus Anreize, Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen. „Wer Langzeitarbeitslose in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung übernimmt, erhält Lohnkostenzuschüsse oder Zuschüsse für die Weiterbildung“, sagt Wilhelmi. Und was beiden Seiten weiterhelfe, sei ein Coaching für Chef sowie neuen Beschäftigten.

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