Architekturen des Krieges

Zu einer "Geschichtswerkstatt" mit Begehung des Hochbunkers lud das Bürgerhaus im Rahmen des Projekts "Erinnerungsräume - Topografien der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit".

Trier-Nord. (QO) Das Projekt "Erinnerungsräume", ein Beitrag zur "Kulturhauptstadt Luxemburg und Großregion 2007", begann bereits im Herbst unter Beteiligung der Trierer Fachhochschule und des Bürgerhauses Trier-Nord, der Kunstakademie Lüttich und der Kunsthochschule Metz und Epinal. Durch die Auseinandersetzung mit militärischen Räumen und Objekten in Trier und der Großregion sollen grenzüberschreitende Perspektiven für eine europäische Identität entwickelt werden, informiert Anna Bulanda-Pantalacci, die an der Trierer FH Gestaltung und Kommunikationsdesign lehrt. Führung durch den Hochbunker

Im Rahmen der "Geschichtswerkstatt" im Bürgerhaus stellte Quartiersmanagerin Maria Ohlig den Stadtteil vor. Anschließend führte Peter Ahlhelm vom Trie rer Amt für Denkmalpflege die anwesenden Studierenden und Trier-Norder Bürger durch den Hochbunker. Zeitzeugin Irmgard Messer berichtete über die Zeit vor Ende des zweiten Weltkriegs: "Wir sind immer nur gelaufen; beim Hauptalarm kam man manchmal gar nicht mehr rein in den Bunker. Stundenlang waren wir da drin, auch nachts." An dem Projekt "Erinnerungsräume - Topografien der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit" werden sich in Trier-Nord auch die Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge mit der dortigen ökumenischen Beratungsstelle, die Ambrosius-Grundschule, das Jugendzentrum Exhaus und die Migrationsbegleitung des Club Aktiv beteiligen. "Das Ergebnis kann etwa eine Collage sein oder eine Skulptur; im Exhaus soll beispielsweise ein Rap-Song kreiert werden", sagt Bernd Weihmann, der Leiter des Bürgerhauses. Zeitzeugen gesucht

Maren Zollikofer, die dort die Kinder- und Jugendarbeit leitet, möchte gemeinsam mit Jugendlichen und Studierenden Zeitzeugen über den Trier-Norder Hochbunker und die Kriegszeit befragen. "Wir suchen noch Zeitzeugen", betont Bernd Weihmann. Die Interviews sollen künstlerisch verarbeitet werden.Die Fachhochschule bietet Workshops zum Thema "Hochbunker" an: "Wandgestaltung" in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer, "Erinnerungsraum in Stein und Schrott" mit Bildhauer Werner Bitzigeio und "Bunker skulptural" mit Künstler Thomas Torkler. Die Gesamtergebnisse aus Trier, Metz, Epinal und Lüttich sollen vom 21. Oktober bis 4. November in der ehemaligen französischen Kaserne Feuvrier in der Trierer Zurmaienerstraße ausgestellt werden.

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