Archiv: Rad-Rennfahrer schwebt in Lebensgefahr
Tragischer Unfall: Ein 48-jähriger Rad-Rennfahrer stürzte während des 20-Stunden-Radmarathons auf einem Streckenabschnitt in Thomm schwer. Die Ärzte versetzten den Verletzten in ein künstliches Koma. Die Ursache des Unfalls ist bislang noch ungeklärt. Das Rennen wurde in der Nacht für drei Stunden unterbrochen.
Fell. "Der Verletzte ist ein erfahrener Radfahrer", sagt Hermann Spanier, Ideengeber und Leiter der Veranstaltung. Der verunglückte Radsportler habe bereits mehrmals an dem 20-Stunden-Radmarathon rund um Fell teilgenommen.
Etwa gegen ein Uhr nachts prallte der Team-Fahrer während seiner ersten Runde in der Ortschaft Thomm aus bisher noch ungeklärter Ursache gegen eine Verkehrsinsel. Markus Rummel, Sanitäter und Einsatzleiter der Malteser Föhren, war einer der ersten, die am Unfallort eintrafen und erste Hilfe leisteten.
"Der Fahrer hatte einen Herzstillstand und musste reanimiert werden", sagt Rummel. Auch die Freiwillige Feuerwehr Thomm, das Notarzt-Einsatzfahrzeug aus Ehrang sowie ein Rettungswagen aus Schweich seien nur wenige Minuten nach dem Unfall vor Ort gewesen.
Fans, die ein paar Meter weiter die Sportler anfeuerten, hätten vorbildlich reagiert. Sie hätten sofort Hilfe geholt. "Alle haben zeitnah Hand in Hand gearbeitet", sagt Rummel. Der Verletzte wurde umgehend in ein Trierer Krankenhaus gebracht. Fest steht, dass er ein Bein gebrochen und eine Fraktur im Halswirbelbereich erlitten hat.
Weitere Diagnosen fehlten derzeit, sagt Spanier. Sein Zustand sei sehr kritisch. Der Verletzte wurde in ein künstliches Koma versetzt, um die genaue Unfallursache herauszufinden.
Hermann Spanier gibt der Unfall an dieser Stelle Rätsel auf. "Diese Stelle ist gut einsehbar und gut ausgeleuchtet", sagt der Leiter des Radmarathons. Trotz großer Betroffenheit reagierte er besonnen. Nach einer Fahrerbesprechung, entschied er, das Rennen in der Nacht für fast drei Stunden zu unterbrechen. Die Basis für die Entscheidung weiterzumachen, seien Gespräche mit dem Team des verunglückten Fahrers und dessen Bruder gewesen, sagt der Veranstaltungsleiter.
"Seine Teamkollegen haben gebeten, weiterzumachen. Weil das im Sinne des Verletzten sei", berichtet Spanier. Acht Teams beschlossen nach dem tragischen Geschehen, aufzuhören.
Wie sicher ist die rund 17,5 Kilometer lange Strecke? "Aus meiner Sicht ist die Strecke sicher", sagt Teilnehmer Rad-Rennfahrer Stefan Küßner. Die Route sei vernünftig beschildert, überall stünden Streckenposten und sie sei gut ausgeleuchtet.
"Der Unfall ist nicht auf mangelnde Sicherheit zurückzuführen", meint auch Freddy Steinmetz vom Team Radsportverein St. Vith.
"Jetzt müssen wir erst einmal das Ergebnis der Untersuchungen abwarten", sagt Spanier. Er steht in ständigem Kontakt zu den Teamkollegen des verunglückten Radrennfahrers.