ART gründet neuen Zweckverband

TRIER. Ein neuer Zweckverband soll die Interessen des Trierer Entsorgers ART und der Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Daun gegenüber dem Betreiber der Trockenstabilat-Anlage in Mertesdorf vertreten, die 2005 in Betrieb gehen soll.

Müllbeseitigung wird komplizierter - ab 2005 darf kein unbehandelter Abfall mehr auf die Deponien wandern. Die Entsorger der Region entschieden sich für ein System der Firma Herhof Umwelttechnik GmbH, die mittlerweile in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist (der TV berichtete). Der "Zweckverband regionale Abfallwirtschaft", den die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zum 1. Januar ins Leben gerufen hat, soll die Interessen der Entsorger gegenüber dem Betreiber der Anlage in Mertesdorf vertreten. Ihm gehören der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART) und die Landkreise Daun, Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich an. Alle Rechte und Pflichten der Mitglieder aus Verträgen mit der Firma Herhof gehen an den neuen Zweckverband über.Interessen gebündelt

Zu einer ersten Versammlung trafen sich die Vertreter der Mitglieder am Mittwoch in Trier. Zur Verbandsvorsteherin wählten sie einstimmig die Trierer Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch, Geschäftsführer wurde ART-Geschäftsführer Maximilian-G. Monzel. Für Aufregung hatten in den vergangenen Wochen die finanziellen Probleme der Firma Herhof und die ungeklärte Verwertung des Trockensubstrats gesorgt, das die Anlage produziert.Anlage noch nicht fertig gestellt

Nachdem der Anlagenbauer in Schwierigkeiten geraten war, hatte die ART überlegt, die Finanzierungslücke zu schließen. Grundsätzlich sei die ART dazu bereit, das Projekt müsse aber insgesamt abgesichert sein, hieß es in einer von Monzel unterzeichneten Erklärung, die bei einer Sitzung des Verbandsgemeinderates Ruwer publik wurde. Bis jetzt ist aber keine endgültige Entscheidung gefallen, wer die Fertigstellung der bereits zum Großteil gebauten Anlage bezahlen wird. Nach dem Herhof-System wird der Müll getrocknet und in leichte, brennbare und schwere, nicht brennbare Stoffe aufgeteilt. Das Trockenstabilat ist ein sehr guter Brennstoff, darf aber nur in Großfeuerungsanlagen verbrannt werden, die die Abgase filtern. Mögliche Abnehmer sind Braunkohlekraftwerke oder Zementfabriken. Triers Grünen-Stadtratsmitglied Clement Atzberger befürchtete aber, dass der Absatz des Trockenstabilats nicht geregelt ist und auf den Betreiber der Anlage möglicherweise Zuzahlungen an die Abnehmer zukämen.

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