Viele Hausarztpraxen über Fastnacht zu Krank an Karneval? Nicht lustig!

Trier · Etliche Hausarztpraxen waren über Karneval geschlossen, der Ärztliche Bereitschaftsdienst zumindest zeitweise nicht erreichbar. Die Engpässe seien nur der Anfang des Problems, sagt ein Trierer Mediziner.

 Über Karneval hatten etliche Hausarztpraxen in Trier und Umgebung geschlossen (Symbolbild).

Über Karneval hatten etliche Hausarztpraxen in Trier und Umgebung geschlossen (Symbolbild).

Foto: TV/Christian Kremer

Wer an Karneval krank war, hatte wenig zu lachen – und das nicht nur wegen der Plagen durch Husten, Schnupfen oder Schmerzen. Vielmehr, weil an Rosenmontag und Karnevalsdienstag etliche Hausärzte und -ärztinnen in Trier und im Umland ihre Praxen geschlossen hatten. Wer Hilfe benötigte – etwa, wegen eines Infekts, um ein Rezept oder eine Krankmeldung für den Arbeitgeber zu erhalten oder wegen sonstiger Anliegen und Beschwerden, für die Hausärzte zuständig sind – guckte in die Röhre. „Mein Hausarzt hatte über Karneval zu, seine erste Vertretung war auch im Urlaub und die Vertretung dieser Vertretung auch“, berichtet Hanspeter Haag. Ausgerechnet über Karneval plagte den 85-Jährigen sein Ischiasnerv. „Meine bisherigen Schmerztabletten halfen nicht mehr“, erzählt der Trierer. „Eine Sache, die ich gerne mit einem Hausarzt besprochen hätte – aber an Rosenmontag und Veilchendienstag war keiner zu erreichen.“ Das Seniorenheim, in dem Haag wohnt, lässt ihn am Dienstagnachmittag schließlich per Krankentransport in die Notaufnahme des Mutterhauses bringen. „Dort lag ich dann etwa drei Stunden lang auf einer Liege im Flur“, berichtet Haag, „wofür ich Verständnis hatte – ich war ja kein echter Notfall, andere hatten Vorrang.“