Attraktion im Meulenwald: Die größte Lärche des Landes fast 200 Jahre alt

Föhren · Ein besonderes Naturdenkmal kann im Föhrener Meulenwald bestaunt werden: Dort steht die landesweit mächtigste Europäische Lärche. Am morgigen Freitag, 10. August, ist am Fuß des Nadelbaums eine kleine Feier, bei der die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald eine Infotafel enthüllt.

Föhren. Der Meulenwald ist ein riesiges zusammenhängendes Forstgebiet, das sich über die Kreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich erstreckt. Die Waldfläche reicht von Trier-Ehrang im Süden bis Niederkail im Norden und von Kordel im Westen bis Salmtal im Osten. Seit Jahrzehnten ist der durch Kiefern- und Buchenmischwald geprägte Forst Holzlieferant und beliebtes Erholungsgebiet. Hinzu kommen natürliche oder von Menschenhand geschaffene Attraktionen.
Der Meulenwald ist zu etwa einem Drittel in Staats-, Gemeinde- und Privatbesitz. "Ein Vorzeigewald", meinte der Bund Deutscher Forstbeamter und ernannte ihn zum "Waldgebiet des Jahres 2012". Forstleute und Waldfreunde unterstrichen dies, indem sie zusätzliche Attraktionen schufen - etwa den Baum-Welt-Pfad beim Forstamt Quint (der TV berichtete).

40 Meter hoher Baumriese


Mit der prämierten Riesenlärche besitzt der Meulenwald eine weitere Attraktion. Der Baum steht in einer kleinen Lichtung in einer Talmulde des Gemeindewaldes Föhren. Schon aus der Entfernung fällt das rund 200 Jahre alte Riesengehölz durch seinen mächtigen "Elefantenfuß" auf. Die etwa gleichaltrigen Fichten ringsum sind sicher auch mächtige Bäume - wirken im Vergleich zu dem 40 Meter hohen Riesen aber eher grazil.
Die größte Lärche des Landes steht unter der besonderen Obhut von Franz-Josef Marxen, dem zuständigen Revierförster vom Forstamt Trier in Quint. Er hat dafür gesorgt, dass die Lichtung um den Baum erweitert wurde, und oben am Wirtschaftsweg ein Hinweisschild aufgestellt.
Landesweit der größte Baum


Doch woher weiß man, dass dieses das landesweit mächtigste Exemplar seiner Gattung ist? Ganz einfach: Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) hat es über eine Umfrage bei allen Forstämtern des Landes herausgefunden. Marxen reichte die Maße "seiner" Lärche ein und erhielt prompt den "Zuschlag". Gemessen in 1,30 Meter Stammhöhe hat der Föhrener Baumriese einen Umfang von 1,54 Metern. Er ist damit über 30 Zentimeter dicker als alle anderen in Rheinland-Pfalz gemeldeten Lärchen.
Fast 200 Jahre brauchte der Baum, um diese Dimensionen zu erreichen.
Revierförster Marxen und seine Kollegen schätzen, dass die Lärche um das Jahr 1818 angepflanzt wurde. Schon damals hat der Wald der Gemeinde Föhren gehört. Etwas entfernt stehen weitere Lärchen, die aus derselben Zeit stammen, jedoch nicht solche Ausmaße erreicht haben. Der günstige Standort habe die Entwicklung des einen Baumes begünstigt, erklärt Marxen. Die Lärche stehe in einer Talmulde, wo sie gut mit Nährstoffen und Wasser versorgt werde. "Nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken, so mögen es Lärchen", sagt Marxen, der dem Baum noch viele Lebensjahre gibt, auf dass sich auch zukünftige Generationen von Naturfreunden an dem Riesen vom Meulenwald erfreuen können.
Extra

Die Riesenlärche steht in einer Talsenke des Föhrener Gemeindewaldes, etwas oberhalb des Neubaugebietes Eitzenbach. So kommt man zu dem einzigartigen Baum: Über den Föhrener Karlsweg geht es in den Wald hinauf. Dort folgt man dem ersten Wirtschaftsweg, der rechts abzweigt. Etwa 600 Meter weiter erscheint das Hinweisschild. Eine weitere Meulenwaldattraktion gibt es nur einige Kilometer westlich: Den im Mai eröffneten Baum-Welt-Pfad. Er beginnt beim Forstamt Trier am Rothenberg im Quinter Meulenwald. Der Naturraum beherbergt Urwelt- und Riesenmammutbäume, Riesendouglasien, Japanische Lärchen, Küstentannen, Lebensbäume, Koloradotannen oder Robinien. Der Rundweg mit kleinen Trampelpfad-Schleifen ist in Form einer Acht angelegt. Die Gehzeit beträgt zwischen 90 und 120 Minuten. Das Forstamt Quint (Parkplatz am Haus) ist mit Bus und Bahn gut erreichbar. Die Europäischen Lärchen, zu denen die Föhrener Lärche gehört, sind ein Kieferngewächs. Die Baumart ist in Deutschland zum Baum des Jahres 2012 erklärt worden. Das war auch der Grund warum die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) die landesweite Suche nach dem stärksten Exemplar gestartet hatte. Die Lärche war vor der Eiszeit in Mitteleuropa heimisch, wurde aber durch die Eismassen in den Alpenraum verdrängt. Ab dem 16. Jahrhundert wurden die Gehölze durch künstlichen Anbau wieder in Deutschland angesiedelt. Die Lärche bevorzugt tiefe, feuchte und gut durchlüftete Böden. Sie fasst aber auch auf flachen Böden Fuß. Ihr rötliches Holz ist geeignet für Möbel und sogar den Schiffsbau. Stämme und Geäst lebender Lärchen sind nur schwer entflammbar - deshalb wird der Baum in gefährdeten Waldgebieten gerne als Brandschutz angepflanzt. f.k.