Auch in der Region streikt die Müllabfuhr

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat es gestern die ersten Warnstreiks in der Region Trier gegeben. Etwa 100 Beschäftigte beteiligten sich am Arbeitskampf.

 Auch in Oberemmel blieb wegen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst gestern der Müll stehen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Auch in Oberemmel blieb wegen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst gestern der Müll stehen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier-Saarburg. (uq) Der Kampf der Mitarbeiter von Kommunen und Bund um fünf Prozent mehr Lohn hatte gestern erste Auswirkungen für die Region: Allein beim Zweckverband Abfallwirtschaft ART traten etwa 40 Mitarbeiter ihren Dienst nicht an. Elf Fahrzeuge konnten nicht eingesetzt werden. Daher fielen Touren in Schillingen und Oberemmel (Restabfall) sowie in Irsch, Korlingen, Pluwig, Gutweiler, Schöndorf und in Teilen der Verbandsgemeinde Kell am See (Altpapier) aus. Sperrmüll und Elektroschrott blieben in Trier-Süd liegen, ersterer zudem vereinzelt im Landkreis Trier-Saarburg. Gelbe Säcke wurden in einigen Orten der Verbandsgemeinde Kell am See nicht abgeholt.

Die Touren sollen nach Auskunft des ART in den nächsten Tagen nachgeholt werden. Deshalb bittet der Zweckverband die Bürger, den Müll bis zum Ende der Woche draußen stehen zu lassen - sofern er Straßen und Gehwege nicht blockiert. Abfuhrdaten stehen noch nicht fest, werden aber im Internet ( www.art-trier.de) veröffentlicht. Bei der Stadt streikten laut Pressesprecher Ralf Frühauf 14 Mitarbeiter der Stadtreinigung und 20 Angestellte des Tiefbauamts. "Für die Straßenreinigung haben wir deshalb einen Notdienst eingerichtet", erklärt Frühauf. Die Innenstadt wurde wie gewohnt gereinigt, Randbezirke nur grob. Eine Gefährdung gehe davon für die Fußgänger nicht aus, da ohnehin nicht mehr gestreut werde.

Zwar streiken einige Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamts, doch der Verkehr auf der Mosel sei dadurch nicht eingeschränkt, berichtet Sprecherin Charlotte Kurz. Auch die Wehrtechnische Dienststelle der Bundeswehr in Trier ist marginal von den Warnstreiks betroffen. Insgesamt legten in der Region etwa 100 Menschen ihre Arbeit nieder.

Im ganzen Land streikten 3300 Beschäftigte in 25 Städten und Gemeinden. An der zentralen Kundgebung in Worms nahmen nach Informationen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die zu dem Warnstreik aufgerufen hatte, etwa 3000 Menschen teil. Am morgigen Mittwoch endet der Warnstreik, und die Verhandlungen werden fortgesetzt. Kommt es nicht zu einer Einigung, kann es laut Jürgen Dehnert, Pressesprecher von Verdi Rheinland-Pfalz, frühestens in der nächsten Woche wieder zu Streiks kommen. Hintergrund Warnstreiks: Der Schwerpunkt der Warnstreiks lag gestern in Norddeutschland und Rheinland-Pfalz. Mitarbeiter von Bund und Kommunen legten unter anderem in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz ihre Arbeit nieder. Die Arbeitnehmer wollten mit den Warnstreiks ihrer Forderung nach fünf Prozent mehr Einkommen und einer 24-monatigen Übernahme von Auszubildenden Nachdruck verleihen. Die Arbeitgeber halten das für überzogen. Die Verhandlungen waren in zweiter Runde ergebnislos geblieben und auf den morgigen Mittwoch vertagt worden. (dpa)

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