Auf Augenhöhe mit dem Partner

TRIER. "Bolivien – Auf Augenhöhe" heißt ein Bildband, den die Diözesanstelle Weltkirche des Bistums Trier im Rahmen der Bolivienpartnerschaft herausgegeben hat. Anlässlich eines Besuchs des Weihbischofs von Potosí wurde er jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Vom Leben gezeichnete und doch fröhliche Gesichter, karge Landschaften, farbenprächtige Trachten, Kinder als Minenarbeiter oder Schuhputzer, Begegnungen im Zeichen des Glaubens - diese und andere eindrucksvolle Motive sind in einem 140-seitigen Buch enthalten, das ein besonderes Anliegen hat. "Es will die Menschen unseres Partnerlandes Bolivien, ihren Lebensraum und ihre Lebenssituation nahe bringen", sagt einer der vier Autoren, Ludwig Kuhn von der Diözesanstelle "Weltkirche" des Bistums Trier. Zum Alltag gehörende Lebensfreude

Mit ihm zusammen haben Stephan Kronenburg von der Bischöflichen Pressestelle, der den Anstoß gab, sowie die Redakteure Bruno Sonnen und Eugen Reiter vom "Paulinus" Eindrücke von Reisen nach Bolivien festgehalten. Nicht nur diese Reisen, auch der Titel des im Verlag Michael Weyand erschienenen Fotobandes haben etwas mit einer besonderen Verbindung zu tun. 1960 hatte der aus dem saarländischen Püttlingen stammende Erzbischof von Sucre, Kardinal José Clemente Maurer, eine Zusammenarbeit zwischen der Kirche Boliviens und dem Bistum Trier angeregt. "Vor 25 Jahren sprach man noch von einer Patenschaft, heute von einer Partnerschaft", sagte der Bischofsvikar für weltkirchliche Aufgaben, Domprobst Werner Rössel, bei der Buchvorstellung in der Buchhandlung Interbook. Es habe ein Qualitätssprung stattgefunden, von Bolivienhilfe zu gegenseitigem Austausch mit fruchtbaren Begegnungen. "Toll, dass das Buch 'Auf Augenhöhe' heißt!" Die Partnerschaft sei so lebendig, dass man sie in Bolivien überall sehen, hören und riechen könne, bestätigte auch der Weihbischof von Potosí, Ricardo Centellas, mit Hinweis auf dortige Bildungs- oder Häuserbauprojekte. Er selbst stehe noch unter dem Eindruck des Katholikentages in Saarbrücken: "Die kirchlichen Laien in Deutschland haben eine große Reife, setzen sich aktiv für Gerechtigkeit und Solidarität ein." Solidarität, die auch in politischer Hinsicht für einen Qualitätssprung sorgen müsse, denke man beispielsweise an Schuldenerlass, betonte Werner Rössel. Untermauert wurden diese Gedanken von einigen der Bilder aus dem Buch, die Menschen in ärmlichen und bedrängenden Lebenssituationen zeigen. Die trotzdem zu ihrem Alltag gehörende Lebensfreude und Liebe zur Musik ließ die bolivianische Musikgruppe Pepe Murillo eindrucksvoll lebendig werden. Mit südamerikanischen Rhythmen und Panflötentönen sorgte sie für fröhliche Stimmung und ausgelassenen Tanz einer bolivianischen Ordensschwester. Eindrücke, die das Vorwort des Buches von Bischof Marx untermalten: "Die Bilder zeigen, warum derjenige, der einmal mit den Menschen Boliviens in Kontakt gekommen ist, von ihnen nicht mehr loskommt. Und das ist gut so." Bolivien - Auf Augenhöhe, Verlag Michael Weyand, 19,90 Euro.

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