Auf dem Sportplatz hat's gefunkt

Trier-Feyen · Bei einem Fußballturnier haben sie sich kennengelernt, und ihre Liebe hat die 90 Spielminuten überdauert: Auch nach 60 Ehejahren sind Anna und Erich Schreiber noch immer ein gutes Team. Wie beim Sport spielte der Zufall eine große Rolle in ihrem Leben.

Trier-Feyen. Dass Erich Schreiber heute mit seiner Frau Anna in Trier lebt, ist nicht selbstverständlich, denn vor 86 Jahren wurde der Jubilar in Kolberg im heutigen Polen geboren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der damalige Verwaltungsangestellte als Soldat eingezogen und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. "Nach der Befreiung gelangte ich zufällig über Belgien und Luxemburg nach Trier", erinnert er sich.
Der begeisterte Fußballer schloss sich in der neuen Heimat schnell dem Sportverein Langsur an, wo er seine heutige Frau kennenlernte. Nach der Hochzeit im Trierer Stadtteil Euren lebte das Paar zunächst in Niedermennig, bevor es Ende der 1980er Jahre nach Feyen zog. Dort führten sie gemeinsam mehr als zwei Jahrzehnte lang einen Lebensmittelladen in der Pellinger Straße, den alle liebevoll "bei Schreibers" nannten.
Von Beginn an teilte das Paar die Leidenschaft für den Fußballsport. Erich Schreiber war bis zu seinem 60. Lebensjahr auf dem Rasen aktiv und wurde stets von seiner Frau angefeuert. Auch Tochter Christel teilt die Begeisterung fürs runde Leder: Mit der Damenmannschaft des SC 07 Bad Neuenahr gewann sie 1978 sogar die Deutsche Meisterschaft. Der Samstagabend ist bei Familie Schreiber heute noch für die Bundesliga reserviert.
Trotz verschiedener Vereinsvorlieben mit entsprechenden Meinungsverschiedenheiten genießen die Jubilare ihr Zusammensein sehr: "Sie ist immer noch das liebe Mädchen von früher", schwärmt Erich Schreiber von seiner Frau - auch wenn er sie manchmal scherzhaft als "seine Chefin" bezeichnet.

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