Auf der Flucht: Metalldiebe rasen durch Zaun

Trier · Eine Bande von Metalldieben ist auf dem Trierer Hafengelände zweimal auf frischer Tat ertappt worden. Auf der Flucht ließen sie einen in Frankreich gestohlenen Lieferwagen zurück. Die Polizei ruft die metallverarbeitenden Betriebe zur erhöhten Aufmerksamkeit auf.

Trier. Ein Wachmann meldete sich in der Nacht zum Dienstag gegen 0.30 Uhr bei der Polizei: Ein Verdächtiger sei auf dem Betriebsgelände einer Firma in der Hafenstraße unterwegs. Die Beamten reagierten sofort, professionell vorgehende Metalldiebe plagen die Unternehmen der Region immer wieder. Polizeistreifen aus Trier und Schweich starteten in Richtung Hafen.
Haupttor beschädigt


Offenbar haben die Eindringlinge geahnt, dass die Ordnungshüter ihnen dicht auf den Fersen sind. Als die Beamten in der Hafenstraße eintrafen, fanden sie dort nur noch das beschädigte Haupttor zum Firmengelände und einen Kleintransporter der Marke Peugeot Boxer. Seine Insassen hatten ihn während der eiligen Flucht offenbar dort stehen lassen.
Die Ermittlungen zeigten schnell, dass der Transporter in Frankreich als gestohlen gemeldet war. Die Polizei stellte den Wagen sicher und hofft auf Ergebnisse der Spurensuche und Auswertung. Die noch in der Nacht eingeleitete Fahndung führte vorerst nicht zum Erfolg, die gescheiterten Diebe sind noch auf freiem Fuß.
Damit war die Nacht im Hafen allerdings noch nicht beendet. Ein Lastwagenfahrer, der in seinem am Moselkai geparkten Fahrzeug schlief, wachte gegen 3.30 Uhr auf - jemand machte sich an seinem Auflieger zu schaffen. Als er feststellen wollte, was los war, konnte er noch sehen, wie mehrere Personen in ein Auto stiegen, mit diesem einen Zaun durchbrachen und flüchteten. Der Brummi-Pilot alarmierte sofort die Polizei.
Die Ermittler gehen davon aus, dass hier eine Bande von Metalldieben am Werk war. Da sie ihren Kleintransporter beim ersten Einbruchsversuch zurückgelassen hatten, mussten sie offenbar ein neues Fluchtfahrzeug stehlen. Die Polizei ruft alle metallverarbeitenden Unternehmen zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Wer nachts vor oder auf dem Betriebsgelände Verdächtiges bemerkt, sollte sofort die Beamten verständigen.
Vor einigen Wochen beschäftigte ein besonders schwerer Fall professionellen Metalldiebstahls die Trierer Justiz. Ein 24-Jähriger aus Trier und ein 23-Jähriger aus Saarburg waren angeklagt, in 26 Fällen von Firmengeländen und Baustellen der Region Metall abtransportiert und auf Schrottplätzen verkauft zu haben. Der Trierer wurde von der dritten großen Strafkammer des Landgerichts zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt. Das Verfahren gegen den 23-Jährigen aus Saarburg wurde abgetrennt, gegen ihn und mutmaßliche weitere Bandenmitglieder wird später verhandelt.
Zeugen, die zu den Ereignissen im Trierer Hafen beziehungsweise am Moselkai Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalinspektion Trier, Telefon 0651/9779-2290 oder -2256, zu melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort