Auf der Startrampe in eine goldene Zukunft

Über mehrere Jahrzehnte ging das Interesse am Winzerberuf kontinuierlich zurück. Das ist Vergangenheit. In ihrem Jubiläumsjahr stößt die Weinbauschule schon wieder an ihre Kapazitätsgrenzen.

 Ein Teil des hoffnungsvollen Winzernachwuchses: Die Anfang November ins Leben gerufene Fachschulklasse mit den Ehrengästen der Jubiläumsfeier. TV-Foto: Clemens Beckmann

Ein Teil des hoffnungsvollen Winzernachwuchses: Die Anfang November ins Leben gerufene Fachschulklasse mit den Ehrengästen der Jubiläumsfeier. TV-Foto: Clemens Beckmann

 Ein Teil des hoffnungsvollen Winzernachwuchses: Die Anfang November ins Leben gerufene Fachschulklasse mit den Ehrengästen der Jubiläumsfeier. TV-Foto: Clemens Beckmann

Ein Teil des hoffnungsvollen Winzernachwuchses: Die Anfang November ins Leben gerufene Fachschulklasse mit den Ehrengästen der Jubiläumsfeier. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. In den 70er und 80er Jahren des vorherigen Jahrhunderts konnten Lehrer und Schüler der Weinbauschule in Bernkastel-Kues noch Skat spielen, wenn ein paar Schüler fehlten: So wenig Interesse gab es damals am Winzerberuf. Zum 100. Geburtstag ist wieder viel mehr als der berühmte Silberstreif am Horizont zu sehen. 99 angehende Winzerinnen und Winzer werden derzeit gezählt. Dazu kommt seit Anfang November eine Fachschulklasse mit 25 jungen Leuten, die bereits eine Winzerlehre hinter sich haben und darauf vorbereitet werden, einmal einen Betrieb zu leiten. Darüber hinaus werden auch noch 25 Weinküfer ausgebildet.Bei so viel Freude wäre auch eine große Feier verständlich gewesen. Sie blieb aber im kleinen Rahmen. Landrätin Beate Läsch-Weber, Weinbau-Präsident Adolf Schmitt, Stadtbürgermeister Wolfgang Port und einige andere Persönlichkeiten von innerhalb und außerhalb der Schule skizzierten das Auf und Ab der Einrichtung: in der Hoffnung, dass es in Zukunft nur noch nach oben geht. Landrätin Läsch-Weber fasste dies in drei Begriffen zusammen: große Vergangenheit, gefestigte Gegenwart, hoffnungsvolle Zukunft. Wo vor wenigen Jahren noch geklagt worden wäre, war nun von einer glanzvollen Zukunft die Rede. "Die Winzer sind die wichtigste Berufsgruppe im ganzen Moseltal", sagte Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Mittlerweile, so Hubert Friedrich (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel), komme die Schule schon wieder an ihre Kapazitätsgrenzen. Aber auch hier ist Besserung in Sicht. Im Steillagenzentrum, das Ende 2009 in Bernkastel-Kues bezogen werden soll, wird genügend Platz für den Winzernachwuchs vorhanden sein. "Die Weinbauschule ist die Startrampe für unzählige junge Menschen", sagte Sascha Ebert, Sprecher der Fachschulklasse Weinbau. Etwa 5000 junge Menschen dürften sie seit 1907 besucht haben. Und wie es aussieht, hat sie ihre Blütezeit noch vor sich. Zumindest besteht keine Chance mehr für ein Skatspiel, das den Unterricht ersetzt. Meinung So ändern sich die Zeiten Hätte die Weinbauschule ihr Jubiläum vor zehn Jahren gefeiert, wäre die Stimmung ein andere gewesen als 2007. Damals herrschten im Weinbau an der Mosel Zukunftsängste. Das Jammern war ausgeprägt. Man musste kein Pessimist sein, um negativ in die Zukunft zu schauen. Gewaltiges hat sich seither getan. Es ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren, dass die Wende gebracht hat und goldene Tage verspricht. Am wichtigsten sind die Menschen. Die junge Generation hat die Liebe zu dem Beruf wiederentdeckt. Nicht wenige haben einen solchen Start hingelegt, dass sie gleich Zugpferde für bis dahin noch Unentschlossene wurden. Mittlerweile sind die Klassen in der Weinbauschule schon wieder zu groß und die Lehrer knapp. So ändern sich die Zeiten. c.beckmann@volksfreund. de

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