Berufsleben Bauer sucht Nachfolger: Wer will den Herler Knospenhof übernehmen?

Herl · Auf der Suche nach einem Hofnachfolger sind viele Bauern. Jürgen Meßer wird nun zum Akteur in der Fernsehreportage „Bauer gesucht – Wer übernimmt den Knospenhof?“

 Das junge Rind Nüx begrüßt freudig seinen Besitzer, den Bio-Bauern Jürgen Meßer, und interessiert sich ausgiebig für seine gelben Gummistiefel.

Das junge Rind Nüx begrüßt freudig seinen Besitzer, den Bio-Bauern Jürgen Meßer, und interessiert sich ausgiebig für seine gelben Gummistiefel.

Foto: Silke Jessen

Was mache ich, wenn ich alt bin und wer wird dann meinen Betrieb übernehmen? Diese Frage beschäftigt schon seit einigen Jahren den 64-jährigen Betreiber des Herler Knospenhofs, Jürgen Meßer. Seine beiden Kinder waren nicht für die Landwirtschaft zu begeistern. Und ein Kandidat, den der Bio-Bauer vor einiger Zeit an der Hand hatte, zog leider wieder zurück in seine alte Heimat. So begann die Suche nach einem Nachfolger wieder von vorne.

Dabei stand eins für den ausgebildeten Landwirtschaftsmeister von Anfang an fest: Sein Hof, den er seit 36 Jahren mit viel Herzblut führt, darf nicht in irgendwelche Hände übergeben werden. Es müssen würdige Nachfolger sein. „Sie sollen ausgebildete Landwirte sein und biologisch-dynamisch wirtschaften. Ein Meisterabschluss als Landwirt wäre gut, ist aber nicht zwingend erforderlich und sie sollten auch weiterhin Kinder auf dem Hof pädagogisch betreuen“, sagt  der drahtige Bio-Bauer mit Leib und Seele.

Und gerade die Heranführung der Jüngsten an den Bauernhof liegt dem ehemaligen Waldorfschüler und ausgebildeten Erzieher besonders am Herzen. „Natürlich würde ich dem neuen Hofbetreiber auch Freiräume für Veränderungen lassen“, ergänzt er. Schließlich hatte auch er viele Veränderungen vorgenommen, als er 1982 den Hof im Hochwald übernommen und ihn mit viel Engagement auf eine ökologisch-dynamische Wirtschaftsweise umgestellt hatte. Eine Hofkäserei und einen hofeigenen Bioladen hatte er auch eröffnet. Später wurde sein Betrieb als Demonstrationsbetrieb für ökologischen Landbau ausgezeichnet.

Da der mit viel Engagement aufgebaute Hof nun dringend eine dauerhafte Zukunftsperspektive brauchte, beschloss Meßer, sich professionelle Hilfe zu holen. So belegte er zunächst unter anderem Seminare zum Thema der außerfamiliären Übergabe landwirtschaftlicher Betriebe und deren finanzielle Abwicklungen. Dann kam ein Bekannter auf die Idee, den Kontakt zum SWR-Fernsehen herzustellen. Genauer gesagt: Zum Format „Bauer gesucht“, welches Hofbetreiber und junge Landwirte, die einen eigenen Hof suchen, zusammenbringt.

So wurden für die Reportage unter Leitung von Hofberaterin Petra Wähning, die seit sieben Jahren für den Erhalt landwirtschaftlicher Betriebe kämpft, zwei junge Paare ausgesucht, die zum Probearbeiten im August 2017 für jeweils einen Tag auf den Hof in den Hochwald kamen. „Sie halfen in der Käserei, bei der Kartoffelernte, auf dem Wochenmarkt und beim Futterholen“, erzählt der Demeter-Hof Betreiber, der auch Lehrlinge ausbildet. So konnten sich alle gegenseitig unter die Lupe nehmen und in Gesprächen näher kennenlernen. Und all das vor laufenden Kameras, was für den medienerfahrenen Landwirt aus Herl kein Problem war.

Auf das Ergebnis darf man gespannt sein: Konnte sich der Hochwälder Bauer für eines der Paare entscheiden? Und konnte sich eines der Bewerberpaare zur Übernahme des Hofes entschließen? All das muss zunächst noch ein Geheimnis bleiben. Erst am Mittwochabend wird es dann gelüftet werden.

Die Reportage „Bauer gesucht – Wer übernimmt den Knospenhof?“, wird am Mittwoch, 7. November, um 21 Uhr im SWR-Fernsehen gezeigt.

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