Auf die Plätze, fertig, los!

TRIER. Eine Stadt im Lauffieber: 3500 Profi- und Hobbysportler zogen in vier verschiedenen Läufen beim 22. Trierer Stadtlauf durch Deutschlands älteste Stadt. Die Teilnehmer waren mit Streckenverlauf und Organisation zufrieden.

"Eric, lauf, lauf, lauf – und ziieeh!" Die junge Frau klatscht anfeuernd in die Hände und jubelt ihrem Partner zu, der an ihr vorbei läuft. Der junge Mann ist "Halbmarathoni" und einer der rund 1500 Läufer, die um 10.10 Uhr an der Toni-Chorus-Halle auf die 21,15 Kilometer lange Strecke gestartet sind.Entlang des Weges aufmunternder Beifall von wildfremden Menschen, Gruppen winken mit Transparenten, Familienväter machen gute Laune mit quäkenden Tröten. Obwohl es besonders in Trier-Süd ruhiger zugeht, herrscht in der City und rund um die Porta Nigra Volksfeststimmung. Bratwurstschwaden, Blasmusik und Bier vom Fass – und mittendrin die Sportler, die bereits den Bitburger-Zehn-Kilometer-Lauf hinter sich gebracht haben – wie Peter Großgarten, der als "Düsseldorfer Busläufer" durch die Stadt gerannt ist. "Abwechslungsreiche Strecke mit interessanten Baudenkmälern, viel Zuspruch von Zuschauern", lobt der Busfahrer, der sich keinen Zehn-Kilometer-Cup entgehen lässt und auch Marathons läuft. "Und eine gute Organisation", fügt er hinzu. Die ist auch nötig, will man die Menschenmassen bändigen, die trotz "Happy Mosel" und der Loslösung vom Altstadtfest zum Trierer Stadtlauf strömen. Schätzungsweise 15 000 bis 20 000 Zuschauer sind dieses Mal mit dabei, meint Günter Heidle im Servicezelt, der mit Volkert Rosch Trainer für den TV-Jugendlauf ist. Fast 300 Sportler haben sich noch auf den letzten Drücker nachgemeldet. Der Stadtlauf 2005 hätte an der Rekordmarke gekratzt, wären alle 3500 gemeldeten Sportler an den Start gegangen. Heidle ist kurz vor dem Start die Strecke nochmals abgefahren. "Es gibt immer wieder Autofahrer, die ihre Autos trotz absoluten Halteverbots auf die Strecke stellen", ärgert er sich. Ansonsten gebe es keine größeren Probleme. Wozu sicher auch die 150 Helfer entlang der Strecke, weitere 100 Sanitäter und Getränkeausgeber sowie die 100 Feuerwehrleute aus Franzenheim, Kürenz und Trier beitragen. "Ohne die läuft nichts mehr", meint Heidle. Doch dann wird es hektisch, das Mikro wird gesucht – gleich beginnt der TV-Jugendlauf. Anders als in den Vorjahren sollen Kinder und Jugendliche ebenfalls zentral an der Porta starten. Was für erheblich mehr Aufmerksamkeit für diese Teilnehmer sorgt. Dehnungs- und Aufwärmübungen, an der Startgeraden aufstellen. "Zehn, neun, acht...", zählt der Ansager mit den Zuschauern. Dann rasen die aufgeregten Kinder auf dem 1,8-Kilometerlauf durch die Stadt, um genau so wie die Halbmarathonis auf der Simeonstraße ins Ziel zu laufen und eine Medaille zu ergattern. Während vielen Läufern der erste Blick im Ziel auf die Uhr gilt, ist anderen ihre Zeit egal. "Hauptsache dabei sein", meint ein Bitburger und strebt eilens zu den Wasserausgaben. Später wolle er erstmal etwas essen, Musik hören auf dem Porta-Nigra-Vorplatz – und entspannen. Davon sind andere weit entfernt. Immer noch sind in der Mittagszeit "Halbmarathonis" auf der Rundstrecke unterwegs, mit schweren Beinen, müden Gesichtern. Die Zuschauer sind weniger geworden. Doch die noch ausharren, sind fair: "Hopp, hopp, hopp!", feuern sie die weniger Schnellen an. SPORT SEITEN 22 UND 23

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