Auf die Plätze, fertig, los!

Trier · Die Ausstellung "Trierer Plätze. Gestern - heute - morgen" im Stadtmuseum Simeonstift ermöglicht einen Spaziergang durch die Stadtgeschichte. Dabei werden alle Sinne angesprochen.

 Ausstellungsleiterin Bärbel Schulte erläutert Kulturdezernent Thomas Schmitt den Aufbau und die Exponate der Ausstellung. TV-Foto: Katharina Hahn

Ausstellungsleiterin Bärbel Schulte erläutert Kulturdezernent Thomas Schmitt den Aufbau und die Exponate der Ausstellung. TV-Foto: Katharina Hahn

Foto: Katharina Hahn (kha) ("TV-Upload Hahn"

Trier Die Glocken des Domes und das Geflatter der Tauben sind deutlich zu hören. Im Hintergrund heben sich die Umrisse des Hauptmarkts ab. Nur sind diese Umrisse mit orangem Filzstift auf weiße Aufsteller gemalt, und die Geräusche kommen vom Band. Das ist nämlich nicht der "echte" Hauptmarkt, sondern sein Abbild, das für die Ausstellung "Trierer Plätze. Gestern - heute - morgen" im Stadtmuseum Simeonstift aufgestellt wurde. "Plätze machen die Identität einer Stadt aus und schaffen Heimatgefühl. Umso wichtiger ist es, ihre oftmals bewegte Geschichte nachvollziehen zu können", erklärt Karl-August Heise, der die Ausstellung zusammen mit Bärbel Schulte erarbeitet hat. Dabei sei ihnen vor allem wichtig gewesen, die geschichtliche Komponente für die breite Öffentlichkeit anschaulich darzustellen.
Die Räume sind chronologisch angeordnet und thematisch getrennt. Jeder Raumteil dreht sich um einen bestimmten Platz. Der Weg beginnt mit antiken Karten und führt vom Haupt- über Korn- und Viehmarkt sowie die vielen kleineren Plätze, bis zur Porta Nigra.
Verschiedene Elemente lassen die Ausstellung und ihre Plätze dabei lebendig werden. Es gibt nicht nur ausführliche, erklärende Texte und historische Gemälde an den Wänden, sondern auch tiefergehende Reize für alle Sinne. Dazu gehören Ausschnitte aus Hörspielen und drehbare Säulen, mit denen sich alte und aktuelle Fotos der Plätze vergleichen lassen. Ordner mit Zeitungsartikeln vergangener Zeiten lassen alte Konflikte wiederaufleben, wie den Streit um die Platanen am Domfreihof, oder die Kontroverse rund um den neu gestalteten Viehmarkt. Zahlreiche Dia- und Filminstallationen schaffen nicht nur Atmosphäre, sondern zeugen auch von Mode und Autos in den 1960er Jahren und, anhand einer gefilmten Fahrt durch Trier im Jahr 1912, vom alten Stadtbild, inklusive Straßenbahnschienen.
Die Besucher können sich schließlich auch selbst an einem Modell des Porta-Nigra-Vorplatzes als Stadtplaner versuchen und Anregungen mit Klebezetteln an die Wand heften. Im Hintergrund plätschert dann der Brunnen des Kornmarkts und lässt selbst im geschlossenen Museum ein echtes Draußen-sein-Gefühl aufkommen.Extra: SONDERAUSTELLUNG NOCH BIS MÄRZ

 Rund 350 Besucher sind zur Eröffnung der Ausstellung gekommen. Zu sehen sind 500 Fotos und Pläne aus 150 Jahren. TV-Foto: Roland Morgen

Rund 350 Besucher sind zur Eröffnung der Ausstellung gekommen. Zu sehen sind 500 Fotos und Pläne aus 150 Jahren. TV-Foto: Roland Morgen

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"


Die Ausstellung "Trierer Plätze. Gestern - heute - morgen" im Stadtmuseum Simeonstift ist noch bis zum 18. März zu sehen. Geöffnet hat das Museum dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Karten kosten regulär 5,50 Euro. An jedem ersten Sonntag gibt's Ermäßigung, die Tickets kosten dann nur vier Euro.

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