Auf geht’s, Trierer Jugend!

Unsere Jugendlichen, also wirklich! Die haben die Stadt diese Woche aber ganz schön zittern lassen. Fürs erste Trierer Jugendparlament sollten sie kandidieren – bis kurz vor Schluss hatten sich erst 17 Bewerber für 22 Sitze gemeldet. Und dann am Stichtag waren’s – hoppla – plötzlich 73 Kandidaten.

Gott sei Dank, sag ich da nur. Das ist doch eine super Gelegenheit, den Nasen im Stadtrat und bei der Verwaltung mal zu zeigen, wo der Hammer hängt. Ich hätte ja selbst gern mitgemacht, die Bewerbung war schon fix und fertig. Alle meine Kneipenkumpels hatten für mich unterschrieben. Man ist schließlich so jung, wie man sich fühlt, hab' ich mir gedacht. Aber die Spielverderber von der Stadtverwaltung wollten mich nicht zulassen.

Dabei hatte ich schon so tolle Pläne, was ich in der Trierer Politik so alles aufmischen wollte. Endlich die Schlaglöcher der vielen Buckelpisten zuschütten, Parken auf dem Radweg vorm Stadion bei den Spielen der Eintracht, freier Eintritt ins Südbad ab nächstem Sommer - und natürlich Frei-Viez für alle!

"Du spinnst ja!", hat meine Bärbel gleich geschimpft. "Wir müssen doch jetzt ganz kräftig sparen", hat sie gesagt. Naja, da hat sie ja schon recht. Aber, als ob die bei der Stadt bisher bessere Vorschläge gehabt hätten… Die kommen höchstens auf die Idee, dass das Theater noch eine Million mehr einsparen könnte. Oder dass im Palastgarten am Wochenende kein Müll mehr gesammelt werden muss. Da überlasse ich dann doch lieber unseren neuen jungen Parlamentariern das Feld. Vielleicht sind die ja etwas mutiger. Gegen die ein oder andere Schulschließung hätten sie zumindest bestimmt nichts einzuwänden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort