Auf Safari in Zalawen

Trier · Die Wieweler können\'s: Ganz ohne auf Gaststars zurückgreifen zu müssen, bringt die Karnevalsgesellschaft M\'r wieweln noch en Zalawen ein vierstündiges Sitzungsprogramm mit etlichen Höhepunkten auf die Bühne.

Trier. Ein kleiner Affe, der noch ganz viel lernen muss - und das ausgerechnet von einem durchgeknallten Vodoo-Zauberer, den Wieweler Insassen des Dschungelcamps und einem verwirrten Tarzan: Die Kombination aus Gesang, Tanz und Show, die die 19-köpfige Showgruppe der Wieweler auf die Bühne bringt, lässt die Stimmung explodieren. Rund 200 Zuschauer in der Orangerie des Nells Park Hotels hält es nicht mehr auf ihren Stühlen.
Die Session 2013 steht unter dem Motto Wieweler Safari. Gut zwei Dutzend Großwildjäger, dazu Frauen in Leoparden-Leggins und stolze Stammeskrieger mit wunderschönem Federkopfputz sitzen im Publikum. Als Eisbär, Pinguin und Zebra mit ganz viel Coolness springt der Nachwuchs der Zalawener Schlawiner über die Bühne.
Als Bühnenbild dient eine riesige Mosel-Postkartenansicht in Sonnenuntergangs- und Dschungelfarben. Über die Kaiser-Wilhelm-Brücke zieht eine Kamelkarawane, unter der Römerbrücke taucht ein Nilpferd auf, ganz Pallien ist ein Palmenhain, und sogar ein kleiner Schwarm Heuschrecken darf es sich am Zalawener Moselufer gemütlich machen.
Als Fata Morgana kommt Sitzungspräsident Jürgen Jakobs auf die Bühne. Die virtuos gedichtete Komik in charmantestem Trierisch ist kaum in Druckzeilen zu fassen. Und was Triers Ex-Karnevalsprinzessin Miriam Druckenmüller auf der Bühne als mittlerweile zerroppt Prinzessin mit viel Selbstironie von ihrer Amtszeit erzählt, wird hier mit Rücksicht auf manch empfindliche Seele einiger Karnevalsfunktionäre wohl besser auch nicht nacherzählt.
Den Phoenix aus\'m Äschenaamer mimt der Wieweler-Präsident Hans-Karl Meunier - und zieht in bester Karnevalsmanier die Trierer Oberen durch den Kakao. Besonders Sozialdezernentin Angelika Birk, die für das Alkoholverbot an Weiberdonnerstag auf dem Hauptmarkt mit verantwortlich ist, bekommt eins drauf: "Die Weiberfastnacht hätt das Birkhuhn am liebsten gleich abgeschafft, nur weil an diesen Tagen Schul- und Elternhaus versagen." Und als herrlich aufeinander eingespieltes Duo Tripps und Trilles könnten sich Jakobs und Meunier mit ihrem überbordenden komödiantischen Talent leicht auch auf die ganz großen Karnevalsbütten in Köln oder Düsseldorf wagen. Am Schluss der knapp fünfstündigen Sitzung singen die Duckentscher schließlich den Sommer herbei: "Quant anner Weeter, wann kriegn mir quant anner Weeter", schmettern sie auf die Musik des Karibikschlagers Guantanamera von der Bühne.
Außerdem standen auf der Bühne: Wieweler Kindergarde (Trainerin: Susanne Becker, Betreuerin: Ute Klein), Große Garde (Trainerin Anja Worst, Betreuerin: Ute Klein), die Wieweler Showtanzgruppe, Wieweler Schlawiner: Julian Albert, Konstantin Albert, Kilian Braun, der Wandervuugel Josef Müller, der Wieweler Elferrat (der zum Teil auch beim Showtanz Jungle-Jive mitgemacht hat), Josef Arweiler und Oliver Hoffmann als Little Joes und LongO, und beim Dschungelfriseur Claude Weber saß Gisela Bitdinger.
Extra

"Die Loebstraße bleibt, man glaubt es kaum, genau wie die Stadt am Fluss ein großer Traum." Wieweler Sitzungspräsident Karl-Hans Meunier nimmt als Phoenix aus\\'m Äschenaamer Triers Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani auf die Schippe.

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