Auf Schwarzfeld sehen die Anlieger schwarz

Die schmale Straße Auf Schwarzfeld zwischen Ruwer und Ruwer-Eitelsbach ist in denkbar schlechtem Zustand. Wegen des gesperrten Fischwegs nehmen die meisten Autofahrer diesen Alternativweg ins Ruwertal, ohne sich an die ausgewiesene Umleitung über die B 52 zu halten.

 Besonders in den frühen Abendstunden und am Morgen kommt es zu langen Staus in der Straße Auf Schwarzfeld. Lärm und Gestank, aber auch die kaputtgefahrene Straße ärgern Anwohner.TV-Foto: Gabriela Böhm

Besonders in den frühen Abendstunden und am Morgen kommt es zu langen Staus in der Straße Auf Schwarzfeld. Lärm und Gestank, aber auch die kaputtgefahrene Straße ärgern Anwohner.TV-Foto: Gabriela Böhm

Ruwer. (gsb) Tiefe Löcher im Straßenbelag, weggebrochene Randstreifen, Gegenverkehr auf schmaler Buckelpiste: Der Zustand der Straße Auf Schwarzfeld ist erbärmlich. Seit Oktober ist der Fischweg gesperrt (der TV berichtete mehrfach). Wer jetzt ins Ruwertal will, sollte eigentlich die ausgeschilderte Umleitung über die B 52 nehmen. Die meisten benutzen aber den kürzeren Weg über Auf Schwarzfeld - und ruinieren die Straße.

Ein- oder zweimal pro Woche komme ein Straßenbautrupp zum Ausbessern mit etwas Teer, berichten die Anwohner - und klagen über Staus vor einer Ampelanlage, Lärm, Gestank und insgesamt zu viel Verkehr. Sie fühlen sich wie Gabriele Emmerich-Steil von der Stadtverwaltung und dem Ortsbeirat im Stich gelassen.

Warum die Stadt die nur 300 Meter lange Baustelle im Fischweg über den Winter terminiert habe, warum sich wochenlang nichts tat, wer letztlich für die unumgängliche Sanierung von Auf Schwarzfeld aufkommen muss, sind einige ihrer Fragen.

Wolfgang van Bellen, kommissarischer Leiter des Tiefbauamts, erklärt: Dass der Ausbau des Fischwegs acht Monate dauere, hänge damit zusammen, dass die Straße auf beiden Seiten bewohnt sei. Leitungen und Zugänge etwa müssten aufwendig angepasst werden. Die Bauzeit über den Winter sei aus Haushaltsgründen unumgänglich gewesen.

Die eigentlich für 2013/2014 vorgesehene Sanierung von Auf Schwarzfeld solle aufgrund des schlechten Zustands vorverlegt werden. Dabei würden die Anwohner im Rahmen der Ausbaubeitragssatzung zur Finanzierung anteilig herangezogen.

Die mit 750 000 Euro angesetzte Baumaßnahme im Fischweg solle von der Firma nun mit besonderen Anstrengungen umgesetzt werden. Monika Thenot, Ortsvorsteherin in Ruwer, hat sich nach eigenen Angaben "laufend" an die Verwaltung gewandt, weil die Straße kaum noch befahrbar sei. Ein Beschluss des Ortsbeirats, wonach die Stadt auf Anregung von Anliegern probeweise Barken zur Einengung der Fahrbahn aufstellen soll, ist im Tiefbauamt jedoch nicht angekommen. Damit wollten Anlieger zu schnelles Fahren und das Befahren des Bürgersteigs verhindern -was rechtlich auf der aufgewiesenen Kreisstraße nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist.

"Wir können die Autofahrer nicht zwingen, die Umleitung zu befahren", sagt der Leiter der Polizeiinspektion in Schweich, Roman Kierok. Sein Kollege Friedhelm Fleischmann bestätigt ein "sehr belastendes und sehr hohes Verkehrsaufkommen". Geschwindigkeitskontrollen habe man reduziert, denn wegen der schlechten Fahrbahn seien die Autofahrer langsamer. Um die Straße für Autofahrer unattraktiv zu machen, sollten Anlieger "legal den Durchgangsverkehr mit abgestellten Autos am Fahrbahnrand behindern", empfiehlt er. Jeden Morgen dann unter Umständen einen abgerissenen Spiegel vorzufinden, könne allerdings die Kehrseite der Medaille sein.

Anwohner Gregor Hoogers überlegt nun, einfach seinen Anhänger an der Straße abzustellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort