Auf Stimmenfang vor dem Discounter

Trommeln gehört im Wahlkampf zum Handwerk. Auch für den CDU-Landtagsabgeordneten Arnold Schmitt, der für seine Wiederwahl am 27. März kämpft. Der Trierische Volksfreund besuchte den 56-Jährigen bei einem öffentlichen Auftritt in Pluwig.

 Lockere Runde in Pluwig: Arnold Schmitt (Zweiter von links) im Gespräch vor dem Treff 3000. Ortsbürgermeister Wolfgang Annen (Dritter von rechts) gibt Schützenhilfe. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Lockere Runde in Pluwig: Arnold Schmitt (Zweiter von links) im Gespräch vor dem Treff 3000. Ortsbürgermeister Wolfgang Annen (Dritter von rechts) gibt Schützenhilfe. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Pluwig. Zum Wahlkampfrepertoire von Arnold Schmitt, CDU-Spitzenkandidat des Wahlkreises Trier-Schweich, zählt das persönliche Gespräch in den Orten. Darin unterscheidet sich der CDU-Frontmann nicht von seinen politischen Konkurrenten und Konkurrentinnen. Rund 60 Gemeinden umfasst Schmitts Wahlkreis - von denen will er wenigstens 30 besuchen. "Du kannst dich nicht nur auf Plakaten präsentieren, wichtiger ist das persönliche Gespräch, das auch mal auf Platt geführt werden kann", sagt Schmitt. Er steht in Pluwig vor dem Discountmarkt Treff 3000 und war zuvor schon in Trier-Ehrang. Am nächsten Tag geht es weiter in Trier-Ruwer und Butzweiler.

Ein kalter Wind weht durch die Pluwiger Bahnhofstraße und rüttelt an dem bunten Sonnenschirm mit CDU-Emblemen, der dort vor dem Discountmarkt aufgebaut ist. Auf dem Tisch unter dem Schirm liegt das übliche bunte Gemisch aus Gunmmibärchen, Kulis, Lollis, Küchenmessern und natürlich Karten mit Schmitts Konterfei und Unterschrift.

Trotz der unwirtlichen Witterung hat sich eine kleine Menschentraube um den Schirm versammelt, auch CDU-Ortsbürgermeister Wolfgang Annen ist gekommen. "Ich reise alleine durch die Gemeinden, die Ortsvereine sorgen dann jeweils für die Organisation", erklärt Schmitt.

Die Gespräche unter freiem Himmel sind lebhaft, zunächst aber eher unpolitisch. Annelie Scherf vom Ortsverein wird mit lautem Hallo begrüßt - sie bringt frischen Kaffee. Vorbeikommende Discountmarktkunden spricht der Wahlkämpfer direkt an - einige gesellen sich zu der Runde, andere beschleunigen den Schritt bei Blick auf die Logos mit dem "C" auf dem Schirm. Dies sind keine potenziellen Wähler dieses Kandidaten, und der weiß das auch.

Bei denjenigen, die stehen bleiben, rennt Schmitt offene Türen ein. Etwa, als er über die "Pfalz-Lastigkeit" von Ministerpräsident Kurt Beck her zieht. "Grundsätzlich fördere das Land Projekte mit maximal 80 Prozent, heißt es bei den Sozialdemokraten in unserer Region. Aber in der Pfalz wird mit bis zu 90 Prozent gefördert", schimpft er.

Nun hat sich der Kandidat trotz immer kälter werdenden Windes heiß geredet und zieht unter dem Beifall der Umstehenden über die "aufgeblähte EU-Bürokratie und ihre unsinnigen Entscheidungen" her. Niemand in Deutschland traue sich, einmal nein zu sagen. Im Gegenteil - Deutschland sattele pflichteifrigst noch immer eins drauf, ereifrigt sich Schmitt, wobei dieser Schuss auch etwas nach hinten gegen die schwarz-gelbe Regierung in Berlin losgeht. Kein Thema ist die neu aufgeflammte Atomdiskussion, denn die Nachrichten aus Japan sind an diesem Nachmittag noch zu frisch.

Ein junger Mann kommt vorbei und wird angesprochen - auch er winkt ab und will eilig weiter. Eigentlich schade, dass niemand stehen bleibt, der eine Gegenmeinung hat. Ein wenig Kontra belebt bekanntlich jede Diskussion.

ExtraWelche Schwerpunkte will Arnold Schmitt in der kommenden Legislaturperiode für seinen Wahlkreis und darüber hinaus setzen? Eine bessere Förderung der mittelständischen Kleinbetriebe bis 15 Mitarbeiter. Schmitt: "Wenn ein Großer auf einen Schlag 500 Leute entlässt, bricht der Sturm los. Wenn aber 500 Kleinbetriebe jeweils einen Mitarbeiter entlassen, kräht kein Hahn danach. Ein landesweites Kulturlandschaftsprogramm zum Erhalt der Steillagen an Mosel, Mittelrhein und Ahr. Eine bessere Verkehrsanbindung auf Straße und Schiene für die Berufspendler nach Luxemburg. Das Nadelöhr auf der A 64/B 52 zwischen Luxemburger Grenze und Ehranger Brücke sei mit relativ einfachen Mitteln zu beseitigen. Die täglichen Staus dort sollten der Vergangenheit angehören. (f.k.)

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