Aufatmen nach zwölf Wochen

Seit dem 13. Juli haben die Stadtwerke an den Versorgungsleitungen in der nördlichen Saarstraße gearbeitet. Laut Energieversorger wird die dadurch nötige Einbahnstraßen-Regelung heute wieder aufgehoben. Geschäftsinhaber atmen nach zwölf Wochen Bauzeit auf.

 Der Ausnahmezustand ist heute ab zwölf Uhr vorbei: Die Stadtwerke beenden die Bauarbeiten in der Saarstraße. TV-Foto: Cordula Fischer

Der Ausnahmezustand ist heute ab zwölf Uhr vorbei: Die Stadtwerke beenden die Bauarbeiten in der Saarstraße. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Süd. (cofi) "Die Einbahnstraße auf Dauer - das wäre Selbstmord", sagt Peter Leyendecker, Senior-Chef der Bastelstube. Deshalb gibt es von ihm und anderen in der Saarstraße beheimateten Betrieben ein klares "Nein", wenn sie auf eine mögliche Verkehrsberuhigung in Triers Verbindungsstraße zwischen St. Matthias und Südallee in Form einer Einbahnstraße angesprochen werden.

Die Forderung danach allerdings wurde im Bürgergutachten von vor fünf Jahren niedergeschrieben. Es bestehen Interessenkonflikte. Praktikabel ist diese Idee für einen großen Teil der Saarstraßen-Anrainer nicht. Das haben die vergangenen zwölf Wochen für die Geschäftsleute gezeigt, denn durch die nötigen Erneuerungsarbeiten an Hauptversorgungsleitungen der Stadtwerke konnte der Praxistest gemacht werden.

Leyendecker spricht von 2500 zahlenden Kunden im Monat August weniger, Ingrid Hennige vom Bioladen (Saarstraße 8) von 50 Prozent Einbußen. Auch Eleonore Ley von der Weinhexe klagt über partiellen Gästeschwund und "Umsatzeinbußen". Grund: "lange Wartezeiten" an den Ampeln. Kunden mussten "weite Umwege fahren", "es war eine große Einschränkung für die Leute, die aus Norden, Osten oder Westen kommen", sagt Eleonore Ley.

"Für uns war es eine Katastrophe. Die Kunden waren genervt. Länger als drei Monate könnten wir diese Situation nicht durchhalten", erklärt Ingrid Hennige. Verschärft hat die Verkehrssituation zusätzlich die Baustelle an den Kaiserthermen.

"Für eine gewisse Zeit ist das ertragbar", sagt Leyendecker. "Wir haben Verständnis, wenn die Stadtwerke nötige Arbeiten durchführen müssen. Und das ist ja auch vorbildlich durchgeführt worden." Daraus aber ein neues Verkehrsleit-Konzept zu entwickeln, sieht der Bastelstube-Senior-Chef als Entwurf vom Reißbrett - ohne Realitätsbezug.

Während der Bauarbeiten hat die Stadt eine Befragung in der Saarstraße zu den Erfahrungen mit der Einbahnstraße durchgeführt. Am 15. Oktober sei Abgabetermin für den Fragebogen, sagt Leyendecker. Doch nicht alle Betroffenen hätten Post von der Stadt bekommen.

Nach der Auswertung der Antworten werde das Ergebnis im Dezernatsausschuss - "wohl im öffentlichen Teil" - vorgestellt, sagt Stadt-Pressesprecher Ralf Frühauf. Immerhin haben die Stadtwerke ihre Aufgabe im Zeitplan erledigt.

Heute um zwölf Uhr wird die Baustelle geräumt, anschließend die Umleitungsschilder eingesammelt, teilt SWT-Pressesprecher Carsten Grasmück mit. Damit ist der Ausnahmezustand in einer der wichtigsten Verkehrsachsen vorerst Geschichte.

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