Aufstellen, einziehen, wohlfühlen - So funktioniert das mobile Schulgebäude in Trier

Trier · Eine Schule zum Auf- und wieder Abbauen. Das ist das neue mobile Schulgebäude der Integrierten Gesamtschule (IGS) Trier. Schulleiter und Schüler erzählen, wie die "mobi: skul" funktioniert und warum sie so begeistert sind.

 So sieht es aus, das neue mobile Schulgebäude der Integrierten Gesamtschule Trier (IGS). TV-Foto: Julia Schulz

So sieht es aus, das neue mobile Schulgebäude der Integrierten Gesamtschule Trier (IGS). TV-Foto: Julia Schulz

Foto: Julia Schulz (jusc) ("TV-Upload Schulz"

Wie lange dauert es bis ein Klassenzimmer nachwächst? Minuten? Stunden? Tage? Für die neue "mobi: skul" der Integrierten Gesamtschule (IGS) sind es gerade einmal sieben Sekunden! Das neue mobile Schulgebäude besteht nämlich hauptsächlich aus Holz. Doch nachhaltig ist nicht nur der Rohstoff, sondern auch das Konzept des Baus. Dieser besteht aus Holzmodulkomplexen, die mehrfach auf- und wieder abgebaut werden können.

"Zuerst war ich sehr skeptisch. Ikea-Schränke aufbauen ist zum Beispiel auch kein Problem, aber diese wieder ab- und erneut aufzubauen, funktioniert nicht so gut", erzählt Baudezernent Andreas Ludwig lachend zur Eröffnung des neuen Schulgebäudes in der Sporthalle der IGS. So modern wie das schwedische Möbelhaus ist das dreistöckige Gebäude auf jeden Fall. Stolz läuft Schulleiter Josef Linden durch die hellen weißen Flure und die grünen Türen der 20 neuen Klassenräume. Über verglaste Metalltreppen geht es in die höheren Stockwerke, doch auch für einen Aufzug ist gesorgt. In der neuen "mobi: skul" verbringen seit den Osterferien, laut Josef Linden, zirka 640 Schüler der neunten bis elften Klasse ihren Schulalltag. "Mir gefällt das Gebäude viel besser als das alte und die Container, aber das Internet funktioniert noch nicht richtig", verrät Maurice Shweigerer (17) aus der 10. Klasse. Auch Nele Sophie Broy (12) aus der 6. Klasse ist begeistert: "Es ist viel schöner und gemütlicher. Leider habe ich hier keinen Unterricht."

Durch die großen Fenster im Naturwissenschaftsraum können die Schüler den Grund für ihren neuen Lernplatz betrachten: Das eingezäunte C-Gebäude, in dem wegen Sanierungsarbeiten momentan niemand lernen kann. Die Generalsanierung der IGS soll noch bis 2021 dauern. Zum Glück war der Bau der mobilen Schule mit sieben Monaten und 4,4 Millionen Euro deutlich schneller und günstiger. Jetzt können die Schüler bis zum Ende der Generalsanierung die neuen Räume genießen und müssen nicht mehr über Container nachdenken. Ob die neue Bauweise hält was sie verspricht, wird sich nach Abschluss der Sanierung zeigen. Dann soll die Schule auf die andere Moselseite umziehen und dort zur neuen Grundschule Trier-West werden.

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