Auftakt zur Änderung

TRIER-WEST/PALLIEN. Überall im Stadtteil hängen bunte Plakate in Schaufenstern und Einrichtungen. Die Werbekampagne hat eine Studentin des Fachbereichs Gestaltung entworfen. Sie ist Teil des interdisziplinären Projektes "Go West", dessen Höhepunkt eine Ausstellung in der Gneisenaukaserne und ein Stadtteilfest am Bauspielplatz an diesem Wochenende sind.

Die Arbeiten in Kasernenblock 35 laufen auf Hochtouren. Seit April haben sich 50 Studierende aus verschiedenen Disziplinen des Fachbereichs (FB) Gestaltung an der Fachhochschule (FH) intensiv mit dem Stadtteil, den Bewohnern und Gestaltungsplänen beschäftigt. "Es ist das erste Mal, dass der Fachbereich auf diese Weise zusammenarbeitet. Und es funktioniert sehr gut", sagt Professorin Anna Bulanda-Pantalacci, die das Projekt mit ihren Kollegen betreut. "Ich bin positiv überrascht von diesem Stadtviertel. Die Studenten haben mit Kindern, Bewohnern und Erziehern gearbeitet und waren begeistert von dem Engagement. Alle sind sehr zufrieden mit dem Projektverlauf."Schnappschüsse als roter Faden

Nach Bränden, Wasserrohrbrüchen und Leerstand ist der Kasernenblock 35 in der Gneisenaustraße belebt wie schon lange nicht mehr. In Gruppen haben die angehenden Mode- und Kommunikationsdesigner, Architekten und Innenarchitekten Konzepte für Räume entwickelt, Entwürfe erstellt, Material und Informationen gesammelt. Die Beteiligung der Stadtteil-Bewohner war gewünscht. So verteilte die Gruppe um Meike Linn und Anika Senger etwa für ihren Beitrag "EinBlick" 75 Einwegkameras, mit denen die Menschen Bilder aus ihrem Alltag festhalten sollten. Der Rücklauf war hoch, 50 der Apparate wurden zurückgebracht, und die Schnappschüsse werden als roter Faden durch die Themenräume des neuen "Museums" führen. Start des Festes am heutigen Samstag ist am Bauspielplatz (Pater-Loskyll-Weg) um 12 Uhr mit den Grußworten von Stadtteil-Managerin Birgit Pütz, Schirmherr Oberbürgermeister Helmut Schröer, Johannes Conen, Dekan des FB Gestaltung, Caritasdirektor Bernd Kettern und Ortsvorsteher Klaus Blum. Danach wird die Ausstellung "Go West" eröffnet, die bis 21 Uhr, am Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet ist. Der Eintritt ist frei, doch statt Billetts können Besucher Buttons mit Motiven aus dem Stadtteil kaufen, die auch auf den Werbeplakaten zu sehen sind. Musikalische Beiträge von Bewohnern, Kindern der Einrichtungen und Schulen stehen den Nachmittag über auf dem Programm. Außerdem werden ab 16 Uhr die Ergebnisse der Workshops Klanginstrumentenbau und Fenstergestaltung (Jürgen Küpper) sowie Marionettenbau (Linde Andersen) präsentiert. Ein Fußballturnier des Jugendwerks Don Bosco sowie Stände und Aktionen sozialer Einrichtungen bieten Unterhaltung für Kinder und Jugendliche. Ab 21 Uhr wird es Trierisch mit dem Benefizkonzert der Lokalmatadoren von der "Leiendecker Bloas". Der Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst (11 Uhr) in der Kirche Christkönig, den Kindergruppen, der Caritas-Chor und Sopranistin Martina Garth aus Brauneberg gestalten. Das musikalische Programm bestreitet mittags der Musikverein Waldweiler, und die Mobile Spielaktion bietet mit fünf Ständen aus aller Welt Interessantes über die Stadtteilgrenzen hinaus. "Wir begreifen das Fest als Auftaktveranstaltung zu den Veränderungen in Trier-West und hoffen darauf, dass wir darüber hinaus viel Resonanz für den Stadtteil erhalten können. Auch die Studenten haben schnell gesehen, dass es hier viel Positives gibt", sagt Stadtteil-Managerin Pütz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort