Aus aller Welt

TRIER. (cofi) Von jeder Reise kehrt man anders, reicher zurück, als man aufgebrochen ist. Beim Fotowettbewerb zum Thema "Andere Länder, andere Kulturen: Als ich Ausländer war", den der Ausländerbeirat der Stadt Trier und der Trierische Volksfreund ausgeschrieben hatten, zeigten 39 Teilnehmer ihre Eindrücke von Reisen in fremde Länder.

Ausländer ist man überall, sobald man die eigenen Landesgrenzen überschreitet. Wie man in der Fremde leben kann, hängt stark davon ab, wie sehr sich der Reisende auf andere Menschen, andere Kulturen einlassen kann und will und welche Bereitschaft er mitbringt, andere Sprachen zu lernen, in Traditionen einzutauchen und andere Lebensweisen zu akzeptieren. Das Thema Integration gerät auch in Deutschland aktuell immer mehr in die öffentliche Diskussion. Der Ausländerbeirat der Stadt Trier schrieb in Kooperation mit dem TV im Sommer einen Wettbewerb aus, bei dem 39 Teilnehmer 53 Fotos einreichten. Nach den Beratungen der Jury wurden nun im Rathaus die Gewinner ausgezeichnet. Die Impressionen aus aller Welt sind im Foyer des Rathauses in einer Ausstellung bis zum 31. Oktober zu sehen. Ihre Arbeit in einem Workcamp in Ghana hat Katrin Moers (19) aus Aach mit der Kamera festgehalten. Einen Monat verbrachte sie in Westafrika, wohin sie durch die Organisation IJGD (Internationale Jugendgemeinschaftsdienste) kam. "Es war ungewohnt, selbst Ausländer zu sein, aber es war eine tolle Erfahrung, sich auf eine andere Kultur einzulassen", sagt die Auszubildende zur Elektronikerin. Zur Vorbereitung der Reise gehörte die kritische Auseinandersetzung mit Tourismus, Entwicklungspolitik und dem Reiseziel. "Ich war zunächst skeptisch, ob man mit der eigenen Arbeit für wenige Wochen den Menschen wirklich hilft, und habe den Sinn dessen hinterfragt. Aber der kulturelle Austausch hat mir sehr gefallen." Auch Johanna Neumann (23) aus Kasel erhielt einen ersten Preis für ihre Einsendung "Internatsküche in Bolivien". "Zwischen Abitur und Studium wollte sie etwas Sinnvolles machen, andere Länder, Leute und Sprachen kennen lernen. Und sie wollte erfahren, wie es ist, in einem Land zu leben, in dem der Lebensstandard niedriger ist, als zu Hause", sagt ihre Mutter Elisabeth Neumann. In Bolivien betreute Johanna Neumann für 14 Monate Schüler des Internats San Ignacio de Moxos, mitten im Dschungel. Der Bolivien-Aufenthalt sei eine Bereicherung für das ganze Leben gewesen. "Es ist eine Grundlage von Erziehung, dass man als Eltern den Kindern mitgibt, offen für andere Menschen und Kulturen zu sein", sagt Neumann. Zweite Preise erhielten Ilona Thieltges aus Gerolstein für "Thailändisches Tanzkostüm" und Melanie Remmy aus Morbach für das Foto "Lesotho". Dritte Preise gingen an Wolfgang Heinze aus Berlin für seine Einsendung "Neulich auf den Philippinen" und Jutta Tendeng aus Trier mit "Senegal".

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