Aus der Keimzelle des Leiwener Weinimperiums wird ein Wohngebiet

Leiwen · Teile der früheren Weinkellerei Franz Reh in Leiwen werden abgerissen. Auf dem Gelände sollen knapp 20 Bauplätze entstehen. Die benachbarte ehemalige Weinkellerei Carl Reh soll weiterhin als Betriebsstätte genutzt werden.

Leiwen. Hier wurde der Grundstock für das Leiwener Wein- und Sektimperium Reh gelegt, nun werden einige der alten Lagerhallen und Produktionsstätten dem Erdboden gleichgemacht. In wenigen Tagen, berichtet Leiwens Ortsbürgermeister Claus Feller, werde mit dem Abriss eines Teils der früheren Weinkellerei Franz Reh begonnen. An dieser Stelle, inklusive eines angrenzenden Weinbergs, sollen dann knapp 20 Baustellen ausgewiesen werden. Sie sind zwischen 600 und 700 Quadratmeter groß. Eine kleine Straße mit Wendehammer soll das Gebiet erschließen. Der Gemeinderat hat dem privaten Vorhaben einhellig zugestimmt.
Es entstünden Bauplätze "in bester Lage und mit unverbaubarem Blick auf die Mosel", wie die Geschäftsleitung der Weinkellerei Reh Kendermann GmbH (Bingen) mitteilt. Einer der Geschäftsführer von Reh Kendermann ist Carl Reh junior, Neffe von Firmengründer Carl Reh (1898-1962). Die Kellereien Reh aus Leiwen und Kendermann aus Bingen hatten 1999 fusioniert; Firmensitz wurde Bingen. Das Unternehmen Reh Kendermann hofft, mit der Umstrukturierung das Gelände in Leiwen "wiederzubeleben und damit zur Attraktivität des Weinortes beizutragen". Die benachbarte ehemalige Weinkellerei Carl Reh soll bestehen bleiben und zur Kaltvergärung und Lagerung von Moselwein genutzt werden.
Das Wittlicher Ingenieurbüro John & Partner hat den Bebauungsplan ausgearbeitet, außerdem sind das Architekturbüro Maes (Klausen) und die Bauunternehmung Wenzel (Schweich) mit der Umgestaltung des Kellerei-Geländes beauftragt worden. Der Bebauungsplan soll demnächst offen gelegt werden. Die ersten Häuser könnten voraussichtlich schon im Herbst gebaut werden, sagt Ortsbürgermeister Feller.
Tanks kommen nach Rumänien



Vor den Hallen liegen bereits einige ausgebaute Kunststofftanks zum Abtransport bereit. Mehrere große Edelstahltanks befinden sich noch in den Hallen. Sie sollen zu Reh\'schen Unternehmen in Rumänien gebracht werden. Insgesamt sollen rund 6000 Kubikmeter Beton niedergerissen werden. Das Material wird zerkleinert und als Verdichtungsmasse auf dem Areal eingebaut.
Das Terrain selber soll mit Boden aufgefüllt und terrassiert werden. Vom höchsten Punkt an der Ausoniusstraße fällt das Gelände dann zur Mosel hin ab. Abgerissen werden nur jene Hallen, in denen Wein gelagert und umgefüllt wurde.
Das aus den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammende Gutshaus mit Gewölbekeller und das seit den siebziger Jahren leerstehende Wohnhaus der Familie Franz Reh sollen erhalten bleiben.

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