Aus Fell soll bald Strom aus Windkraft fließen

Fell · Die Gemeinde Fell will stärker in die erneuerbaren Energien einsteigen: Nach dem Bau eines Solarparks der Stadtwerke Trier im vergangenen Jahr soll Fell nun Windkraftstandort werden. Geplant sind vier Großwindmühlen im Bereich Fellerhof.

Fell. Alternative Energiegewinnung ist schon seit einiger Zeit ein Thema in Fell. "Solarstandort sind wir schon - nun sollen vier Windräder hinzukommen", sagt der Feller Beigeordnete Hermann Spanier, der zurzeit Ortsbürgermeister Rony Sebastiani vertritt.
Zunächst war für die Windkraft ein Standort auf dem Goldberg, einer Anhöhe Richtung Kasel, angedacht. Dieser Plan scheiterte jedoch am Landschaftsschutz. Inzwischen liebäugelt die Gemeinde Fell mit einem neuen Standort in der Nähe des Fellerhofs auf der Höhe zwischen Fell und Thomm. Dort steht bereits auf acht Hektar Fläche die Feller Solaranlage, betrieben von den Stadtwerken Trier. Die Anlage aus 28 000 Modulen kann jährlich rund 2,4 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom produzieren und etwa 650 Haushalte mit Energie versorgen. In ihrer Nachbarschaft und mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zum Fellerhof sollen sobald wie möglich vier Windräder aufgestellt werden.
Machbarkeitsstudie liegt vor


Die aus dem rheinhessischen Wörrstadt stammende Firma Juwi, ein Projektentwickler von Anlagen erneuerbarer Energien, hat für Fell bereits eine Machbarkeitsstudie erstellt. Nach ihr kämen vier Standorte im Bereich Fellerhof infrage. Beigeordneter Spanier: "Es gibt schon Gespräche mit Grundstückseigentümern. Einige brauchbare Flächen sind Gemeindeeigentum, andere in Privatbesitz."
Mit den Windrädern könne die leere Feller Gemeindekasse mit jährlich 40 000 bis 45 000 Euro pro Anlage gefüllt werden.
Spanier: "Wir sind zwar nicht in Goldgräberstimmung. Dieses Geld wird der Gemeinde aber gut tun, da sie wenig Einkünfte durch Gewerbetreibende hat."
Warum Windkraft statt weitere Solaranlagen? "Das ist wegen der höheren Einspeisevergütungen", erklärt der Beigeordnete die Entscheidung des Feller Gemeinderates. Um weitere Fakten und Zahlen zu nennen, etwa wie viel Energie die Windräder erzeugen könnten, sei es aber noch zu früh. "Wir stehen noch ganz am Anfang", sagt Spanier.
Extra

Weitere Windräder sind auch in der Nachbarschaft der Verbandsgemeinde (VG) Schweich geplant: So planen in der VG Ruwer die Hochwaldgemeinden Osburg und Farschweiler die Errichtung mehrerer Großanlagen der jüngsten Generation. Der Windpark Waldrach wurde bereits um zwei der neuen 180-Meter-Anlagen erweitert. Auch Gusterath plant den Ausbau des bestehenden Windparks. In der VG Trier-Land soll der Windpark "Hungerberg" bei Trierweiler modernisiert und erweitert werden (der TV berichtete).

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