Aus für den Ehranger Monatsmarkt

Trier-Ehrang · Von 21 Ständen auf drei geschrumpft. Der Ehranger Monatsmarkt zieht keine Kunden mehr an. So hat der Verband der Marktkaufleute Eifel-Mosel-Hunsrück entschieden, das Angebot aufzugeben.

 Der beliebte Gemüse- und Obststand bleibt an der Kyllbrücke.TV-Foto: Barbara Cunietti

Der beliebte Gemüse- und Obststand bleibt an der Kyllbrücke.TV-Foto: Barbara Cunietti

Trier-Ehrang. Es war ein Erfolg im Juni 2010: 21 Stände, ein reichhaltiges Angebot und zufriedene Kunden. Nach zweieinhalb Jahren sieht der Ehranger Monatsmarkt ganz anders aus. Beim letzten Termin sind nur noch drei Stände da. So hat der Organisator, der Verband der Marktkaufleute Eifel-Mosel-Hunsrück, beschlossen, den ersten Monatsmarkt eines Trierer Stadtteiles aufzugeben.
"Das bedauere ich sehr", sagt Horst Lorig, Vorsitzender der Gemeinschaft Ehranger Ortsvereine, die den Markt mitorganisierte. Auch für den Ortsvorsteher Günther Merzkirch ist das ein Verlust für Ehrang. Doch sehen die beiden ein, dass der Markt nicht mehr zu retten war. "Wir können ja nicht die Leute hintragen", sagt Lorig. In diesem Jahr sei der Markt schon zwei Mal ausgefallen, "das Ende war vorherzusehen", sagt er. "Es gab kein Interesse vonseiten der Bevölkerung", sagt Kurt Liss, Vorsitzende der Marktkaufleute.
Unregelmäßiges Angebot


Bleiben wird ein Obst- und Gemüsestand, der donnerstags an der Kyllbrücke steht. Er ist auch die einzige Möglichkeit, im Stadtteilzentrum frische Produkte zu kaufen. Das sei, was die Ehranger wollten und was auf dem Monatsmarkt zu kurz und unregelmäßig kam: "Fressalien", sagt Merzkirch. Während der ersten Monate war das Angebot noch vielfältig: Thüringer Bratwurst, Gewürze, Oliven, Käse. Schon nach dem ersten Termin hatten sich die Kunden noch mehr frische Produkte gewünscht. "Angenommen wurden nur Produkte wie Obst und Gemüse", sagt Liss. "Das Angebot war zu unregelmäßig", sagt Merzkirch, "einmal war der Käsestand da und dann im folgenden Monat nicht mehr, so sind langsam die Kunden nicht mehr gekommen." Und auch die Händler wurden infolgedessen immer weniger, "einige mussten 100 bis 130 Kilometer nach Ehrang fahren", sagt Liss, "der Aufwand war einfach zu groß."
Der Monatsmarkt konnte sich nicht zu einer Schlemmermeile entwickeln. "Mit einem beständigeren Angebot an Lebensmitteln wäre der Markt erfolgreicher gewesen", sagt Marita Müller, eine Kundin des nun ehemaligen Monatsmarktes. "Andere Sachen wie Messer oder Textilien kauft man doch nicht jeden Monat." Aus Pfalzel kommt sie donnerstags nach Ehrang, um frisches Gemüse zu kaufen. "Der Senfstand war zum Beispiel etwas Besonderes für Ehrang, das den Kunden gefiel."
Auch Lorig und Merzkirch teilen die Meinung Müllers. "Ein Markt wie der Trierer würde auch hier gut ankommen", erklärt der Ortsvorsteher. Er habe auch versucht, weitere Bauern und Lebensmittel-Händler nach Ehrang anzulocken, doch denen passte es terminlich nicht.
Das ist nicht der einzige Versuch, mit dem sich die Ehranger darum bemüht haben, das Angebot im Stadtteil zu erhalten. "Wir haben Gutscheine erstellt, doch die Kunden haben von den 20 nur zwei eingelöst", sagt Lorig. Er hatte auch vorgeschlagen, die Öffnungszeiten des Marktes nach hinten zu verschieben, so dass die Ehranger noch um 18 Uhr hätten einkaufen können. Und die Standmieten wurden sogar gesenkt.
Auch auf die Wirkung der Werbung haben die Ortsvereine und die Marktkaufleute gehofft. Mehr Werbeplakate, Anzeigen und Flyer: Doch das investierte Geld aus den Standgebühren brachte keine Früchte. "Anscheinend hatten wir zu große Erwartungen", sagt Lorig. Doch vielleicht gibt es einen neuen Anfang in Quint. "Ein Bauer aus Zewen hat angerufen, er möchte einen Stand in Quint haben", sagt der Ortsvorsteher.

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