Aus Mainz kommt ein Nein zum Moselaufstieg

Trier-Saarburg · Der Moselaufstieg bei Igel sei "verzichtbar", erklärte Kurt Beck am Montagnachmittag bei einem Pressetermin in Mainz. Der Kreistag reagierte verwundert bis entsetzt. Nur die Grünen, die schon immer gegen den Autobahnzubringer von Igel zur A 64 waren, blieben gelassen.

Trier-Saarburg. Als ein Ergebnis der Koalitionsverhandlungen hatte Ministerpräsident Beck verkündet, dass der geplante Moselaufstieg "verzichtbar" sei. Dabei hatte die CDU-Fraktion für die gestrige Sitzung eine Beschlussvorlage vorbereitet, mit der der Kreistag sein Votum für den Zubringer bekräftigen sollte. Doch das Signal kommt offenbar zu spät. "Und das, wo sich der bisherige Verkehrsminister der SPD, Hendrik Hering, bis vor Kurzem noch für den Moselaufstieg ausgesprochen hat", erklärte Thomas Müller, Sprecher der Kreisverwaltung. "Wenn Beck tatsächlich meint, auf den Moselaufstieg verzichten zu können, dann will die neue Landesregierung den Konz-Saarburger-Raum wohl endgültig abschreiben", schimpfte Bernd Henter (CDU) im TV-Gespräch. "Wir brauchen den Moselaufstieg dringend, er ist von allen angedachten Alternativen diejenige, die sich am schnellsten und besten umsetzen lässt", so Hugo Kohl, Fraktionsvorsitzender der FWG. Klaus Piedmont, FDP-Fraktionschef, gab sich gelassen: "Damit habe ich gerechnet - und es wird nicht die letzte schlechte Entscheidung von Rot-Grün in Mainz sein für die Infrastruktur der Region."
Die Grünen im Landkreis hatten den Moselaufstieg schon immer abgelehnt. "Die Planung ist aus den 1970ern, neue Gutachten haben ergeben, dass der Aufstieg an dieser Stelle keine effektive Entlastung bringen würde", erklärte die Konzer Grüne Sabina Quijano. Für Manfred Nink (SPD) ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Nach meinen Infos will die neue Landesregierung die Gesamtverkehrssituation neu bewerten - mit Einbeziehung des Öffentlichen Personennahverkehrs und des Schienennahverkehrs." Erst dann werde entschieden, ob der Aufstieg bei Igel gebaut werde oder woanders.
Für Landrat Günther Schartz und seinen Beigeordneten Karl-Heinz Frieden (beide CDU) ist das Mainzer Aus den Koalitionsverhandlungen mit den Grünen geschuldet. woc

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