Ausgesprochen beredtes Zeugnis

Wenn die Deutsch-Französische Gesellschaft Trier zur Ehrung der besten Abiturienten im Fach Französisch/Deutsch einlädt, ist eigentlich kein Platz für Vorurteile. Denn die sollen durch Sprachkenntnisse abgebaut werden. Wenn aber doch ein Vorurteil zutrifft, dann dieses: Frauen haben ein großes Talent zum Erlernen von Fremdsprachen. Den Beweis dafür liefern dieses Jahr ein Dutzend Abiturientinnen mit Bestnoten in der schriftlichen Französisch/Deutsch-Abi-Prüfung.

 Bestnoten mit Auszeichnung: Neun Trierer Abiturientinnen haben in der schriftlichen Französisch-Abi-Prüfung und die Deutsch-Französische Gesellschaft von ihrem Können überzeugt. TV-Foto: Cordula Fischer

Bestnoten mit Auszeichnung: Neun Trierer Abiturientinnen haben in der schriftlichen Französisch-Abi-Prüfung und die Deutsch-Französische Gesellschaft von ihrem Können überzeugt. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. (cofi) Ein ausgesprochen beredtes Zeugnis für gegenseitiges Verstehen und Völkerverständigung legen in diesem Jahr gleich zwölf junge Frauen ab. Neun Trierer und drei Abiturientinnen aus Metz haben die Sprache des Nachbarlandes während ihrer Schulzeit so gut erlernt, dass sie dafür Bestnoten auf ihrem Abschlusszeugnis verzeichnen können.

Zur Freude der Deutsch-Französischen Gesellschaft Trier (DFG), die das jährlich prämiert. Und "die Leistungen waren in diesem Jahr so gut, dass gleich mehrere Preisträger pro Schule ausgezeichnet werden durften", sagt Hermann Bous, Direktor des Friedrich-Spee-Gymnasiums (FSG). Außerdem gab es zum ersten Mal einen Preis der Trier-Olewiger Partnerstadt Barr (Elsass), den Ortsvorsteherin Hannelore Komes an Michaela Parlasca vom Max-Planck-Gymnasium Trier überreichte.

Der "Verpflichtung, sich für Verständigung", "Aussöhnung unserer Nachbarländer" einzusetzen und für "das Zusammenwachsen Europas" einzutreten, die DFG-Präsident Hansjürgen Cornelius von den zwölf Abiturientinnen einforderte, wollen die sich auch in Zukunft stellen. Gerade durch ihre Besuche unter anderem beim Schüleraustausch in Frankreich hätten sie erlebt, dass es auf beiden Seiten der Grenze immer noch Vorurteile und Ressentiments gebe.

"Da muss man etwas tun und daran arbeiten", sagen die 19-jährigen Christina Hennig und Hanna Ölscher, beide FSG, die mit 13 Punkten in der schriftlichen Arbeit gleichauf liegen. Und Marie Haerrig vom Lycée Fabert in Metz will sich für "eine Generation, die an die deutsch-französische Freundschaft glaubt", stark machen. Wie sie das tun möchten, diese Weichen haben Hanna Ölscher, Christina Hennig und die anderen zehn jungen Frauen durch ihre Wahl der Fremdsprache als Leistungskurs gestellt.

Während Hanna ein Lehramtsstudium anstrebt, um später selbst die nächsten Generationen beim Spracherwerb zu unterstützen, will Christina als Kommunikationsdesignerin ihre Chance nutzen, im Ausland arbeiten zu können. Zunächst sind die zwölf Preisträgerinnen aber "einfach froh und stolz".

Die Preisträgerinnen:

Alina Marcus (Auguste-Viktoria-Gymnasium), Clara Dewes, Kateryna Sergiichuk (Hindenburg-Gymnasium), Jana Marxen (Bischöfliches Angela-Merici-Gymnasium), Franziska Putschögl (Friedrich-Wilhelm-Gymnasium), Susanne Paulus, Michaela Parlasca (Max-Planck-Gymnasium), Hanna Ölscher, Christina Hennig (Friedrich-Spee-Gymnasium), Marie Haerrig (Lycée Fabert, Metz), Sophie Cottard, Caecilia Ganser (Lycée Georges de la Tour, Metz).

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