Ausleihbare Kampf-Amazonen

Trier · Seit mehr als 20 Jahren kann man in der Artothek in der Trierer Tuchfabrik Kunst ausleihen. Der Bestand wechselt dabei jährlich. Ausstelende Künstler der auslaufenden Saison wurden jetzt nochmals vorgestellt.

Trier. Rund 200 Interessierte haben in der Tufa die Gelegenheit genutzt, 13 Künstler und ihre Arbeiten beim Großen Kunstsalon näher kennenzulernen, einer Tagesausstellung mit moderierten Künstlergesprächen. Vorgestellt wurden Maler, Fotodesigner und Bildhauer, die ihre Werke in die bald auslaufende Jahressaison der Artothek eingebracht haben. Die Verleihbörse für Kunst geht im September mit rund 200 neuen Werken in ihre 25. Saison.
Im Rahmen des Kunstsalons konnten ausgewählte Werke nicht nur in der Tagesausstellung bewundert und gekauft werden - auch die Schöpfer kamen in moderierten Gesprächen zu Wort, um etwa ihre Motivation und Arbeitsweise zu erläutern.
So erklärte Gabriele Hank etwa, wie ihre großformatigen, farbenfrohen Gemälde in Acryl und Mischtechnik entstehen, die Wildtiere aus Afrika porträtieren. "Grundsätzlich nutze ich zur Vorlage Fotos, die ich selbst auf Reisen in Südafrika gemacht habe", sagt die 48-jährige Aacherin.
Ursula Dahms Werke sehen auf den ersten Blick aus wie abstrakte Gemälde - dabei sind es völlig unbearbeitete Fotografien vor allem von Wasser in allen Varianten.
Extrem bearbeitet sind dagegen die digitalen Gemälde von Oliver Wetter, die vor allem Wesen und Welten aus Science-Fiction und Fantasy zeigen: Sexy Kampfamazonen und Cyborgs, Vampire und surreale Landschaften entstehen am Computer, an einem sogenannten Grafik-Tablett mit digitalem Stift. Die teilweise auf Fotos basierenden Werke begeistern auf Leinwänden und Buchcovern. Für seine Serie "Ancient Kaiju Project" erweitert er bestehende Landschaftsgemälde um riesige, Godzilla-artige Monster. Dabei versucht er, die Werkzeuge, Pinselstriche und generelle Stimmung des ursprünglichen Künstlers so zu imitieren, dass das Hinzugefügte sich vollkommen in das Urbild integriert. Rainer Breuer, Gründungs- und Vorstandsmitglied der Tufa, ist mit dem Verlauf des Kunstsalons zufrieden - und freut sich jetzt auf das Sommerfest am 12. September. Ab diesem Tag wird die mit bis zu 200 neuen Werken gefüllte Artothek präsentiert.
"Üblicherweise werden uns dafür bis zu 300 Werke von mehr als 80 Künstlern zugesandt. Weil das zu viel wäre, suchen wir mit einer Jury geeignete Werke aus."
Künstler, die ihre Werke in die Artothek geben möchten, können noch bis 5. Juli bis zu drei Arbeiten einreichen. Akzeptierte Arbeiten bleiben ein Jahr als Leihgabe und können für acht Euro pro Monat entliehen werden. Mehr: www.tufa-trier.de/artothek.html

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