Ausreißer hüpft noch im Wald herum

Über ein Jahr im Hochwald unterwegs - und offenbar noch ganz munter: Das letzte von vier Kleinkängurus (Wallabys), die im Mai 2008 aus einem Gehege am Rande von Farschweiler ausbrachen, wird weiter vermisst. Hin und wieder wird es in umliegenden Wäldern gesichtet.

Farschweiler. (kat) Zu einer ungewöhnlichen Suchaktion rückte die Feuerwehr Farschweiler im Mai 2008 aus. Vier Kleinkängurus, die in einem Gehege des Ausflugslokals "Outback" am Rande von Farschweiler lebten, hatten Reißaus genommen. "Scherzbolde hatte das Tor des Geheges geöffnet", vermutet Betreiberin Claudia Patzschke. Zwei Beuteltiere konnten eingefangen werden, eines kehrte nach 14 Tagen zum "Outback" zurück. Offenbar war Hunger das Motiv. Das vierte Känguru ist seitdem verschwunden. "Mindestens zwei Mal im Monat klingelt das Telefon, und Leute teilen uns mit, dass sie unser Känguru im Wald gesehen haben", sagt Patzschke. "Doch wir sind dann zu langsam, und das Tier ist über alle Berge." Vom Klima und vom Nahrungsangebot her habe das entlaufene Tier gute Voraussetzungen, um überleben zu können, meint Clemens Phillips, Leiter des Forstreviers Osburg-Farschweiler. Aber es müsse auch mit den natürlichen Feinden wie Wildschweinen und Füchsen zurechtkommen.

Glück für den "Hüpfer": Er gehört nicht zu den sogenannten jagdbaren Tieren, Jäger dürfen ihn nicht schießen.

An die Rückkehr des Ausreißers glaubt Claudia Patzschke nicht mehr. Aber bald sind die Wallabys wieder zu viert. Denn die Geburt eines Kängurus steht bevor. "Wir freuen uns schon darauf, wenn es im Beutel zu sehen sein wird", sagt Patzschke. Etwa nach einem halben Jahr verlässt der Känguru-Nachwuchs den mütterlichen Schutzraum. Und hoffentlich nicht das Gehege.

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