Außen stachelig, innen süß

In Igel und sogar in Mainz ist es bereits aufgeführt worden; nun kam das gewaltpräventive Musical "Kaktus kommt in die Klasse" des "mut's e.V." auch in die Tufa, wo es von 30 Kindern und Jugendlichen präsentiert worden ist.

 Jugendliche präsentierten in der Tufa das Musical „Kaktus kommt in die Klasse“, in dem es um Gewalt, ihre Ursachen und Lösungen ging. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Jugendliche präsentierten in der Tufa das Musical „Kaktus kommt in die Klasse“, in dem es um Gewalt, ihre Ursachen und Lösungen ging. TV-Foto: Dorothee Quaré-Odenthal

Trier. (QO) Man hätte den Kindern und Jugendlichen aus dem Kreis Trier-Saarburg, die mit so viel Engagement und Spielfreude dabei waren, noch weitaus mehr Zuschauer gewünscht als die rund 100, die zu den beiden Vorstellungen in die Tuchfabrik gekommen sind. Mit fantasievollen Kostümen und tollen Gesangs- und Tanzeinlagen wurde die Geschichte um "Spiky", den stacheligen Kaktus mit der verborgenen inneren Süße gezeigt, der nach einer beachtlichen Karriere als Unruhestifter in eine neue Klasse kommt. Dort muss er sich mit seinen Mitschülern wie dem kecken bunten Vogel, der kleinen Maus, dem freundlichen Hund Bernhard und einigen nicht ganz pflegeleichten Katzen auseinandersetzen. Die Situation spitzt sich zu, bis Spiky im Wald auf "Moosy", eine geduldige Zuhörerin trifft. Sie hilft ihm, zu sich selbst zu finden und die Mechanismen der Gewalt zu erkennen. "Alles, was wir lernen, befreit uns", singen die Jugendlichen am Schluss; für ihre künstlerische Leistung erhalten sie einen lang anhaltenden Applaus. Das Musical "Kaktus kommt in die Klasse", geschrieben von Scot Jefferies, wurde präsentiert vom Fire-Abend-Theater und dem Verein "mut's e.V." unter der Schirmherrschaft von OB Klaus Jensen. "Mir hat es sehr viel Spaß gemacht", sagt Olga Uchlin, die kurzfristig die Rolle von "Smally" übernommen hat. Der erst 10-jährige Christian Ascher stimmt zu. "Ich war nicht sehr nervös, in Igel war ich ja auch schon die Maus", ergänzt er."Das Stück ist Teil eines gewaltpräventiven Projekts", erklärt die musikalische Leiterin Beatrice Bergér. Im vergangenen Jahr sei es in Igel von 200 Kindern und Jugendlichen aufgeführt worden, im August von 30 Jugendlichen in Mainz beim Bildungskongress vor Ministerin Doris Ahnen und im März dieses Jahres seien Szenen daraus in Mainz vor Bundespräsident Horst Köhler gezeigt worden."Es ist schön, wenn man spürt, dass man bei Jugendlichen ein Licht anzünden kann", sagt Regisseurin Sandra Karl. "Einige haben richtig Talent und entdecken ihre Liebe zu Theater und Musik." Gemeinsam mit Beatrice Bergér ist sie im Vorstand des Igeler gemeinnützigen Kinder- und Jugendvereins "mut's e.V.". Das Musical biete Workshops zu den Themen "Handlungsweisen in Gefahrensituationen", "gewaltfreie Kommunikation" und "Kinder stark machen". Die Erfahrungen mit derartigen Projekten, unter anderem auch in Trier-West, seien sehr positiv, berichtet Sandra Karl. "Man spürt, dass da viel passiert; aus Emotionen entsteht positive Energie." Informationen unter: mut-s.org

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