Außer Spesen nix gewesen

Wer nach den Kommunalwahlen 1999 glaubte, die Wahlbeteiligung in Trier könne nicht weiter in den Keller rutschen, der sieht sich seit gestern eines Besseren belehrt. Die Ortsvorsteher-Stichwahlen mobilisierten trotz teils erbittert geführter Wahlkämpfe erschütternd wenig Menschen.

Im heftig umkämpften Tarforst ließ sich gerade einmal jeder vierte Wahlberechtigte zum Urnengang animieren, in Trier-Süd nicht einmal jeder fünfte. Noch einsamer fühlte sich das Däumchen drehende amtliche Personal in den Wahllokalen der drei anderen Stadtteile. So laut Gilbert Felten über seine neuerliche knappe Niederlage in Trier-Süd fluchen darf, so wenig stolz darf seine CDU-Parteifreundin Gabriele Luz-y-Pérez über ihre Titelverteidigung im Wahlbeteiligungs-Schlusslicht Trier-Nord stolz sein. Ihr erreichter Anteil von 641 Stimmen bedeutet im Umkehrschluss: Mehr als 8700 wahlberechtigte Nordstadt-Bürger haben sie n i c h t gewählt. Die Parteien dürfte das zunächst wenig interessieren. Für sie zählt, was unterm Strich bleibt. Als da wären zwölf Ortsvorsteher-Posten für die CDU, zwei für die SPD, einen für die FDP und vier für Manfred Maximinis Freiwähler-Verein UBM. Dennoch: Demokratie als Veranstaltung für eine immer größer werden Minderheit - das kann es doch wohl nicht sein. r.morgen@volksfreund.de

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