Ausstellung zeigt bewegende Aufnahmen

Einen bewegenden Eindruck vom "Leben in den Slums von Nairobi" vermittelt eine gleichnamige Ausstellung von Studierenden der Universität Trier. Mit starken Fotos und informativen Texten führt sie den Besuchern in der Hauptfiliale der Sparkasse Trier katastrophale Lebensumstände, aber auch das menschliche Potenzial für Hilfe zur Selbsthilfe vor Augen.

 Die Kinder aus einem Elendsviertel in Nairobi sind trotz Armut fröhlich, wie dieses Motiv der Ausstellung „Leben in den Slums von Nairobi“ in der Sparkasse Trier zeigt. TV-Foto: Anke Emmerling

Die Kinder aus einem Elendsviertel in Nairobi sind trotz Armut fröhlich, wie dieses Motiv der Ausstellung „Leben in den Slums von Nairobi“ in der Sparkasse Trier zeigt. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Ein Satellitenbild zeigt Gegensätze, die krasser nicht sein könnten: Auf der einen Seite ein großzügiges Villen- und Golfplatz-Areal, nebenan eine mit 2,5 Quadratkilometern fast ebenso große Fläche, auf der sich in Ein-Raum-Wellblechhütten rund eine Million Menschen drängt.

Nicht nur auf dieses Motiv trifft der Satz von Peter Späth vom Trierer Sparkassenvorstand zu: "Bilder sagen mehr als tausend Worte." In eine für uns unvorstellbare Lebenswelt zwischen verwesendem, stinkendem oder brennendem Müll, verschmutztem Wasser und baufälligen Hütten führen die Fotos der Ausstellung "Leben in den Slums von Nairobi".

Sie zeigen aber auch ein anderes Gesicht: das von Menschen, die dem Elend mit Engagement, Lerneifer, Erfindungsreichtum und Fröhlichkeit begegnen. Ins Herz treffen vor allem zahlreiche Porträts von Kindern mit offenem Lächeln und direktem Blick.

Studenten der Uni Trier haben die Fotos aufgenommen, bei Exkursionen und Projekten mit ihrem Dozenten Johannes Michael Nebe, der, wie zuvor Ralph Jätzold, schwerpunktmäßig zu Afrika forscht.

Durch seine Arbeit habe der "Bazillus Afrikanus" die Uni erfasst, sagt Oberbürgermeister Klaus Jensen. Seit 29 Jahren schaffe es Nebe, junge Menschen hierzulande für junge Menschen dort zu sensibilisieren. Nebe selbst erklärt: "Man muss Kopf und Herz zusammenbringen, wenn man etwas erreichen will."

Studenten wollen Probleme vor Ort beseitigen



Zusammen mit seinen Studenten bewege er Dinge im Kleinen, bei denen eine eher auf Unterstützung korrupter Regimes ausgerichtete Entwicklungshilfe versage. "Wir fahren hin, direkt in die Problematik hinein, und versuchen, Netzwerke als Teil einer sich entwickelnden Zivilgesellschaft zu verknüpfen." Das sei Hilfe zur Selbsthilfe, eröffne aber auch Lebensperspektiven für die Studenten hier.

Die Ausstellung vermittelt das durch die Überzeugung, mit der ihre Macher, überwiegend Lehramts-Studenten, den "Bazillus Afrikanus" weitertragen. Und sie stellt ein Projekt vor, mit dem sie diese bereits in praktisches Handeln umgesetzt haben: Die Gründung des Fördervereins "Elimu" zur Unterstützung der Future-Kids-Schule in Nairobis Slum Mathare (der TV berichtete). Dazu zitiert sein Vorsitzender Andreas Eberth John F. Kennedy: "Nur eins ist teurer als in Bildung zu investieren - nicht in Bildung zu investieren."

Die Ausstellung ist bis Freitag, 13. November, während der Öffnungszeiten der Sparklassenfiliale Theodor-Heuss-Allee 1 in Trier zu sehen. Infos zum Verein "Elimu" unter www.elimu-ev.org

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