Australisches Jagdfieber

Freilaufende Kängurus sorgen seit Montagabend im vorderen Hochwald für Aufregung: Aus ungeklärter Ursache waren sie am Montagabend aus ihrem Gehege bei Farschweiler ausgebrochen. Zwei der flinken Hüpfer konnten inzwischen wieder eingefangen werden. Nach zwei Jungtieren wird noch gesucht.

 War nur kurz in Freiheit: Das Wallaby-Männchen ist wieder in seinem Gehege. TV-Foto: Friedhelm Knopp

War nur kurz in Freiheit: Das Wallaby-Männchen ist wieder in seinem Gehege. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Farschweiler. Normalerweise leben die vier Klein-Kängurus, sogenannte Wallabies, zusammen mit einigen Emus in einem Gehege am Rande von Farschweiler. Die Exoten gelten dort als bekannte Attraktion einer Ausflugs-Gaststätte mit australischem Flair. Am Montag gegen 18 Uhr meldete ein aufgeregter Autofahrer von der nahen B 52, dass auf der Fahrbahn ein Känguru herumhüpfe. Claudia Patschke, Wirtin und Pächterin der Gaststätte, verständigte Polizei und Feuerwehr und machte sich mit ihren Mitarbeitern auf die Hatz. Nur kurzen Spaß an der Freiheit hatte das Männchen des kleinen Rudels - es konnte noch am Abend auf dem Gelände der Gaststätte eingefangen werden. Das hochtragende Weibchen wurde am Dienstagvormittag mit Hilfe eines Tierarztes per Betäubungsgewehr dingfest gemacht und ins Gehege zurückgebracht. Zwei Jungtiere, ein und zwei Jahre alt, befanden sich am Dienstagnachmittag noch "auf der Flucht".Am Montagabend hatten sich 15 Kräfte der Feuerwehren Farschweiler und Kasel an der Suche beteiligt. Der Einsatz sei für die Leute sehr frustrierend gewesen, erklärt Josef Hartmann, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Ruwer. Hartmann: "Zunächst haben wir es mit Netzen versucht, die sich immer wieder in den Büschen verfingen. Eine Schinderei." Überhaupt sei man gegen die flinken Hüpfer völlig machtlos. Hartmann: "Erst lassen sie einen fast auf Tuchfühlung herankommen, dann entwischen sie mit einem gewaltigen Seitwärtssprung. Die tricksen mit der Methode sogar ein dichte Mannschaftsreihe aus." Nach seiner Auffassung lasse sich so ein Känguru nur mit dem Betäubungsgewehr überwältigen.Am Dienstag gingen die Wirtin und ihre Mitarbeiter nochmals alleine auf die Suche nach den beiden Jungtieren, brachen aber gegen 16.30 Uhr die "Fahndung" ohne Erfolg ab.Niemand kann sich erklären, wie die Beuteltiere entkommen konnten. Das Tor des doppelt umzäunten und hohen Geheges ist mit einem soliden Zylinderschloss gesichert, das keinerlei Schäden aufweist. Die Polizei Hermeskeil ermittelt.

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