Ausverkauft dank TV-Artikel und Günther Jauch

Trier · 19 Schüler der BBS für Wirtschaft haben am Anfang des Schuljahrs das Unternehmen "KaloTRIERn" gegründet und das mittlerweile schon ausverkaufte Kochbuch "T(r)ierisch lecker" als Geschäftsidee produziert. Ihre Zwischenbilanz fällt überwältigend aus.

 Schüler der BBS für Wirtschaft sind mit ihrem Unternehmen „KaloTRIERn“ und dem Kochbuch „T(r)ierisch lecker“ äußerst erfolgreich. TV-Foto: Björn Pazen

Schüler der BBS für Wirtschaft sind mit ihrem Unternehmen „KaloTRIERn“ und dem Kochbuch „T(r)ierisch lecker“ äußerst erfolgreich. TV-Foto: Björn Pazen

Trier. Es geht zu wie bei einer richtigen Aktionärsversammlung. Alle Anteilseigner sind eingeladen, es gibt Berichte des Vorstands und aller Abteilungen, es werden Zahlen, Daten und Fakten präsentiert, die Anteilseigner dürfen den weiteren Weg des Unternehmens mitbestimmen - nur mit dem einen Unterschied: Am Podium sitzen keine hochbezahlten Vorstände, sondern Schüler, die ihr eigenes Unternehmen gegründet haben.
Seit fast 20 Jahren beteiligt sich die BBS für Wirtschaft in Trier am bundesweiten Junior-Projekt des Instituts der Deutschen Wirtschaft, in dessen Rahmen Schüler eigene Erfahrungen als Unternehmer machen und sich so aufs Berufsleben vorbereiten können.
"Wir hatten selten eine so engagierte Gruppe mit einem so begeisternden Projekt", gibt Jürgen Schmidt zu, der als Lehrer der Berufsbildenden Schule (BBS) schon traditionell die Schülerfirmen begleitet.
Das diesjährige Unternehmen heißt "KaloTRIERn", die Geschäftsidee ist ein Kochbuch (der TV berichtete) - aber nicht irgendeines, denn wie Dominik Roth auf der Hauptversammlung feststellte: "Der Markt ist - das hat unsere Marktforschung ergeben - eigentlich gesättigt." Die Idee war, ein Kochbuch mit regionalen Produkten und Rezepten so aufzuarbeiten, dass junge Leute ohne großes Vorwissen die Speisen einfach und mit Spaß nachkochen können. "T(r)ierisch lecker" heißt das Werk, das im November erschien und unter anderem auch QR-Codes beinhaltet, mit denen junge Leute die Zutatenliste einscannen und im Supermarkt gleich einkaufen oder Videotipps zur Zubereitung herunterladen können.
Und vor allem die Marketingabteilung um Jacob Lex leistete tolle Arbeit: Zunächst wurde der regionale Spitzenkoch Harald Rüssel als Unterstützer und Ratgeber gewonnen, dann gelang der Coup, dass Günter Jauch die Jungunternehmer einlud, Aktionär wurde und auch einige Kochbücher erwarb.
"Der Artikel im Volksfreund über unseren Besuch bei Günther Jauch hat dann zu einem wahren Kaufrausch für unser Kochbuch geführt", sagt Vorstand Maximilian Seiwert, "egal ob bei unseren Onlinebestellungen oder bei den Buchhändlern in Trier, Schweich und Saarburg, die unser Buch verkaufen." Und so konnte "KaloTRIERn" schon nach wenigen Wochen "ausverkauft" melden. "Es war schon ein Risiko, 500 Exemplare für die Erstausgabe zu drucken, aber dank der Öffentlichkeitsarbeit und des Weihnachtsgeschäfts sind alle Bücher verkauft", sagte Seiwert.
Ständig erreichen das Unternehmen noch Anfragen, ob weitere Exemplare gedruckt werden. Gemeinsam mit den "Aktionären" entschied sich der "KaloTRIERn"-Vorstand nun dazu, 300 bis 400 weitere Exemplare zu drucken, geprüft wird sogar eine Erweiterung des Kochbuchs um weitere Rezepte.
"Dank der Einnahmen durch den Verkauf haben wir nicht nur alle Kosten abbezahlt, sondern wir haben auch genügend Eigenkapital für eine zweite Auflage", sagte Finanzvorstand Helena Annen.
Wichtig ist den 19 Schülern jetzt aber nicht nur, den Verkauf anzukurbeln, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken. Schon in der Erstauflage gibt es viele Energiespartipps, zudem wurde bei den Rezepten auf regionale Produkte Wert gelegt. Allesamt Aspekte, mit denen sie am 21. Mai in Mainz punkten wollen - dann steht der Landeswettbewerb aller Junior-Projekte an, und die Trierer rechnen sich gute Chancen aus, sich vielleicht sogar für den Bundeswettbewerb zu qualifizieren. Allen geht es aber vor allem darum, Erfahrungen für das spätere Berufsleben zu sammeln - denn reich wird keiner der Jungunternehmer. Egal, wie viele Kochbücher sie auch verkaufen, jeder Schüler erhält einen fixen Stundenlohn von 50 Cent.
Weitere Informationen unter www.kalotriern.de

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