Auszeichnung für faires Handeln

Trier · Die Stadt Trier verleiht heute Abend um 18 Uhr in der Promotionsaula des Priesterseminars den Oswald-von-Nell-Breuning-Preis. Preisträger ist der gemeinnützige Verein TransFair, der Grundprinzipien der Gerechtigkeit und Solidarität aktiv umsetzt.

Trier. In 36 000 Geschäften und 800 Weltläden kann man in Deutschland fair gehandelte Produkte kaufen. Waren mit dem Fairtrade-Siegel stehen mittlerweile auch in den Regalen der Discounter. Seit 2010 trägt auch Trier den Titel Fairtrade-Stadt - mehr als 40 Geschäfte und Cafés in der Moselstadt führen fair gehandelte Produkte. Heute Abend wird es Zeit, sich zu revanchieren. Der in Köln ansässige gemeinnützige Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der Dritten Welt "TransFair", der das Fairtrade-Siegel vergibt, wird mit dem Oswald-von-Nell-Breuning-Preis der Stadt Trier ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2003 vergeben und erinnert an das Lebenswerk des 1890 in Trier geborenen Jesuitenpaters und Sozialethikers, der 1981 mit der Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt ausgezeichnet wurde. Er ist mit 10 000 Euro dotiert. cmo
Extra

... Dieter Overath. Der 57-jährige Kölner hat vor 21 Jahren den Verein TransFair gegründet und ist dessen Geschäftsführer. Heute nimmt er die Auszeichnung stellvertretend für den Verein entgegen. Der TV hat ihm vorab drei Fragen gestellt. Herr Overath, was bedeutet Ihnen und ihren Vereinsmitgliedern diese Auszeichnung? Dieter Overath: Es ehrt uns, dass der Fairtrade-Gedanke nicht mehr nur im Rahmen der ökologischen Nachhaltigkeit gesehen wird. Dass fairer Handel endlich im Bereich der christlichen Sozial-Ethik wahrgenommen wird, erfreut uns und ist uns ein Ansporn. Inzwischen hat sich das Fairtrade-Siegel in die Produktregale der Discounter und in die Mitte der Gesellschaft vorgearbeitet. Wie ist ihnen das gelungen? Overath: Fairtrade ist ein gesellschaftliches Projekt, das sich fortentwickelt. Immer mehr Konsumenten in der Export-Nation Deutschland wollen keine Waren mehr kaufen, die unter unmenschlichen Bedingungen produziert werden. Wir wollen ja auch einen gerechten Preis für unsere Exportgüter haben. Trier ist seit 2010 Fairtrade-Stadt. Welche Bedeutung haben regionale Aktionen für den sozial gerechten Handel? Overath: Jeder, auch Kommunen und Städte, sind Konsumenten. Aktivitäten wie Fairtrade-Städte sind ein guter Nährboden dafür, dass sich die Bewegung fortsetzt. Dafür brauchen wir gute Beispiele und Städte wie Trier, die vorangehen. cmo

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