Auszeichnung für mutige Polizisten

Trier · Ehrung für Retter in Uniform: Polizeipräsident Lothar Schömann hat Beamte im Polizeipräsidium Trier ausgezeichnet, die in Gefahrensituationen Menschenleben gerettet haben. Bei den Einsätzen haben sie oftmals ihr eigenes Leben riskiert.

Trier. Durch die richtigen Worte hat der 23-jährige Polizeistudent Markus Passon in Schillingen (Landkreis Trier-Saarburg) einen 47-jährigen Mann davor bewahrt, sich mit einem Messer das Leben zu nehmen. Dabei hat er sich selbst in Gefahr gebracht, denn der Mann war in dieser Situation unberechenbar. Passon ist glücklich, dass der Einsatz ein gutes Ende genommen hat. Aber "es gehört einfach zu unseren Pflichten. Ich würde es nicht als Weltwunder darstellen", betont er. Ähnlich mutig waren auch 24 andere Polizisten, die im Präsidium Trier dafür geehrt wurden, dass sie in besonders gefährlichen Situationen ihr Leben riskiert haben, um das anderer zu retten.

Meistens Suizidversuche


Polizeipräsident Lothar Schömann ist diese Auszeichnung persönlich sehr wichtig. "Es ist mir eine Freude, Sie heute ehren zu können. Es ist für uns als Führungskräfte ein besonderes Anliegen - nachdem, was Sie alle für viele Bürger getan haben - nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen", betont er. In den insgesamt zwölf Gefahrensituationen für die Polizisten ging es meistens um Suizidversuche von Bürgern. Oftmals suchten die Beamten das Gespräch zu den Männern, die sich das Leben nehmen wollten.
Besonders geehrt fühlen dürfen sich die Polizeibeamten Tobias Schmitt und Reiner Quinten, die auch körperlich eingreifen mussten. Sie haben in einer Nacht im November einen Jugendlichen gerettet, der sich im eiskalten Birkenfelder Weiher umbringen wollte. Die beiden Polizisten stürzten sich selbst ins Wasser und zerrten den Jugendlichen unter großer Anstrengung aus dem Weiher. Tobias Schmitt musste nach 20 Minuten im kalten Wasser wegen Unterkühlung in ein Krankenhaus.
Schömann ist sehr stolz auf seine Leute. "Ich finde es bemerkenswert, wie Sie diese unterschiedlichen Situationen durch einen sehr persönlichen Einsatz gemeistert haben", sagt er. Die Sicherheit der Bevölkerung sei das erste Gebot der Polizei.
Die Ehrung in Form von Urkunden findet seit 2010 einmal im Jahr statt. Die Idee kam vom Polizeipräsidenten. "Ich finde diese Veranstaltung sehr wichtig, weil es keine alltäglichen, sondern besondere Leistungen sind, welche die Beamten unter hohem Eigenrisiko erbracht haben", erklärt er. Am Ende des Tages darf sich jeder der 26 Polizeibeamten noch eine Flasche Wein mitnehmen, "um sie dann bitte nach dem Dienst zu trinken", sagt Schömann schmunzelnd. Diesen genießen die Polizisten vielleicht in ihrem eintägigen Sonderurlaub, den sie von Polizeipräsident Schömann für ihren mutigen Einsatz bekommen haben.

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