Autofahrer hassen diese Kreuzungen

Longuich/Schweich · Die Kreuzungen am Ende der Schweicher Moselbrücke und an der Autobahnabfahrt bei Longuich sind eng, unübersichtlich und gefährlich. Die Straßenplaner überlegen, wie sie sie autofahrerfreundlicher gestalten können.

Longuich/Schweich. Würde man die Autofahrer dazu aufrufen, die unbeliebtesten Kreuzungen im Trierer Land zu nennen, wären sie mit großer Wahrscheinlichkeit dabei: die Doppelkreuzung an der Autobahnabfahrt in Longuich (A 602/L 141/Weinstraße) und die Einmündung am südlichen Ende der Schweicher Moselbrücke Richtung Kirsch beziehungsweise Kenn (siehe auch Extra zur Moselbrücke).
Das größte Problem in diesen Bereichen ist die Unübersichtlichkeit und die Enge. Besonders im Berufsverkehr sind Rückstaus an der Tagesordnung; manchmal sind die Kraftfahrer regelrecht eingeklemmt und nichts geht mehr.
Wehe, es kommt ein Sattelzug


Die gute Nachricht für die Autofahrer: Die Straßenplaner haben beide Bereiche auf dem Schirm. Sie überlegen, was man wann machen kann und was es voraussichtlich kostet. Im Auftrag der Gemeinde Longuich hat im Sommer das Verkehrsbüro V-Kon Fahrzeuge gezählt und die Leistungsfähigkeit der Doppelkreuzung an der Autobahn-Rampe untersucht. Fazit: Beide Einmündungsbereiche für sich genommen können in Spitzenzeiten den Verkehr bewältigen und haben noch Reserven nach oben. Nur in der Kombination (sie liegen nur 26 Meter auseinander) funktionieren die Kreuzungen nicht gut. Die Ingenieure lieferten kürzlich den Longuicher Gemeinderatsmitgliedern den Videobeweis gleich mit.
Müssen die Autofahrer vorfahrtsbedingt warten, bilden sich Rückstaus bis in den anderen Einmündungsbereich hinein. Am problematischsten ist der Abfluss Richtung Autobahn. Sind vier Autos in der Wartezone, wird\'s brenzlig. Wehe, wenn dann noch ein Sattelzug hinzukommt. Zählungen haben ergeben, dass 6000 bis 9000 Fahrzeuge die L 145 und die Autobahnrampe innerhalb von 13 Stunden befahren. "Diese hohe Zahl hat mich überrascht", sagte Longuichs Ortsbürgermeisterin Kathrin Schlöder. Sie wies darauf hin, dass bei Umleitungen, Unfällen oder Brückensperrungen noch wesentlich mehr Verkehr in und um den Moselort herrsche.Die Untersuchungsergebnisse liegen mittlerweile dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) vor. Welche Lösung die Straßenplaner an diesem neuralgischen Punkt favorisieren, ist noch offen. V-Kon hat auch untersucht, was ein fünfarmiger Kreisverkehr bringen würde. Dieser könnte für eine Entlastung im Ort sorgen, sagten die Prüfer. In einem nächsten Schritt sollen die Unfälle am Doppelknoten analysiert werden. alf
Meinung

Nadelöhr mit Abenteuerfeeling
Man kann nur eindringlich an die Straßenplaner appellieren, intensiv an Lösungen für den Schweicher Brückenkopf zu arbeiten. Nicht nur für die Autofahrer ist die Situation unbefriedigend, auch Radfahrer und Fußgänger müssen sich irgendwie durchwursteln. Die Straße zu kreuzen, kann hier zum Abenteuer werden. Sollte es einem Architekten gelingen, diesen gordischen Knoten zur Zufriedenheit aller zu lösen, sollte die Stadt Schweich ihm die Ehrenbürgerwürde verleihen. a.follmann@volksfreund.deExtra

Eine Änderung der Verkehrsführung am Schweicher Brückenkopf gehe nur in Verbindung mit dem Neubau der Moselbrücke, teilt der LBM Trier mit. Der stellvertretende Dienststellenleiter Hans-Michael Bartnick geht davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren gebaut wird. Der Standort soll bleiben. Die 1950 errichtete Brücke weise gravierende Schäden auf, insbesondere weil Chlorid in Gestein und Metall eingedrungen sei. Wegen der engen Brückenbögen und der Lage in einer Flusskurve sind schon öfter Schiffe gegen die Brücke geprallt (der TV berichtete). Deshalb sollen bei einem Neubau - vorgesehen ist ein Architektenwettbewerb - größere Stützweiten berücksichtigt werden. Eine Instandsetzung der Brücke sei nicht wirtschaftlich. Kniffelig werde der Neubau bei 15 000 Fahrzeugen pro Tag auf jeden Fall, meint Bartnick. alf

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