Autofahrer nehmen keine Rücksicht auf die Anlieger

Infrastruktur

Zur Berichterstattung über das Bürgerbegehren zum Erhalt der Aral-Tankstelle in der Trierer Ostallee:

Zur Diskussion um den Erhalt des Nachkriegsrelikts und Schandflecks im Alleenbering, "Blaue triste Brache".
Eine Nahversorgung rund um die Uhr sieht das Ladenöffnungszeitengesetz nicht vor! Die Stadt Trier ist für die Einhaltung des Gesetzes zuständig! An Tankstellen ist nach 22 Uhr ein Verkauf nur an motorisierte Reisende zulässig (Paragraf 6) und nicht an angetrunkene und laut grölende Nachtschwärmer.
Autofahrer nehmen keine Rücksicht auf die Anlieger. Laute Schreierei und heftiges Türenschlagen sind da rund um die Uhr an der Tagesordnung. Da dröhnt die Stereoanlage im Auto, und auf dem Parkplatz wird in der Nacht ordentlich weitergefeiert.
Der Abriss der Tankstelle hätte schon viel früher geschehen müssen. Trier ist eine Stadt von historischer Bedeutung. Da hat eine Tankstelle im Bereich der ehemaligen Stadtmauer nichts zu suchen. Falls der Pachtvertrag dennoch verlängert werden sollte, müsste einiges geschehen:
- die Erneuerung der Tankstelle (moderner, kleiner und mit Anpassung der Jahrespacht auf ein ortsübliches Niveau)
- Rückbau und Wegfall der Parkplätze und Wiederherstellung der Allee bis an die Tankstellengebäude ohne Oase der Ruhe und Wasserspiel
- Bau eines Radwegs in das neue Stück Allee, damit der Bürgersteig in der Ostallee nicht weiter als Radweg zweckentfremdet wird
- Öffnungszeiten von 6 Uhr bis 22 Uhr (wodurch das Ladenöffnungszeitengesetz beachtet wird und die Stadt als Aufsichtsbehörde nicht aufgrund fehlenden Personals zur Beachtung desselbigen in Zugzwang gerät). Funktioniert auch an der Total-Tankstelle in der Eurener Straße.
Somit wäre allen geholfen. Die Anlieger hätten mehr Ruhe. BP hätte die Kosten für den teuren Rückbau gespart. Reisende könnten sich mit Proviant versorgen. Autofahrer könnten ihr Auto waschen und pflegen.
Wer bis 22 Uhr noch keine Pizza hat, der sollte halt ein wenig früher aufstehen. Anstelle der Tankstelle wäre auch eine Trinkhalle zur Nahversorgung im Kiosk am Palastgarten nicht schlecht. Da ist nachts sowieso viel los, und die Nachtschwärmer müssten nicht so weit laufen, um sich mit Alkohol zu versorgen.
Frank Schilling
Trier

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