B 51: Es geht um Leben und Tod

Warnschilder, Kontrollen, Transit-Verbot: Der Stadtverband Bitburg der CDU plant ein Konzept für mehr Verkehrssicherheit auf der B 51. Hintergrund des Engagements sind die tragischen Unfälle der vergangenen Wochen, wo allein in einem Monat gleich vier Menschen ihr Leben auf der berüchtigten Bundesstraße verloren haben.

Wenn das Kreuz steht, ist alles zu spät: Vier tödliche Unfälle gab es auf der B 51 allein im Juni. Der CDU-Stadtverband fordert Sofortmaßnahmen für mehr Sicherheit. TV-Foto: Archiv/Katharina Hammermann

Wenn das Kreuz steht, ist alles zu spät: Vier tödliche Unfälle gab es auf der B 51 allein im Juni. Der CDU-Stadtverband fordert Sofortmaßnahmen für mehr Sicherheit. TV-Foto: Archiv/Katharina Hammermann

Bitburg. Der Termin für die Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands stand längst fest. CDU -Landratskandidat Paul Glauben stellte sich am Mittwochabend den Parteigenossen sowie allen anderen Interessierten vor. Doch aus gegebenem Anlass stand ein weiteres Thema auf der Tagesordnung: "Todesstrecke B 51". "Jeder einzelne Verkehrstote, wie auch jeder Verletzte ist einer zu viel. Wenn allein in einem Monat vier Menschen auf dieser Straße ihr Leben verlieren, müssen wir uns über ein Konzept für mehr Verkehrssicherheit Gedanken machen", sagte Lothar Weis, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, angesichts von vier Unfallopfern, die allein im Juni ihr Leben auf der B 51 verloren haben (der TV berichtete mehrfach).

Weis fordert, dass die Bundesstraße als "Todesstrecke" ausgeschildert wird und mit so vielen Kreuzen und Totenköpfen versehen wird, wie Menschen dort schon bei Unfällen gestorben sind. "Außerdem fordern wir mehr Geschwindigkeitskontrollen", sagt Weis. Schließlich sei die B 51 eine Bundes- und keine Kraftfahrstraße, und LKW dürften eigentlich deshalb nur maximal "Tempo 60" fahren - doch kaum einer hält sich daran.

Mit verstärkten Kontrollen für das LKW-Tempo-Limit verbindet die CDU auch die Hoffnung, dass dann die A 60 trotz Maut für einen Teil der LKW-Fahrer wieder interessanter wird und die verbleibenden LKW bei Einhaltung von "Tempo 60" auch ungefährlicher von Autofahrern überholt werden können.

Den derzeitigen Ausbau der Trasse bei Neuhaus kritisierte Hermann Schlösser: "Wie kann man nur so viel Geld für eine Baumaßnahme ausgeben, die nichts für die Verkehrssicherheit bringt." Zudem forderte er, dass für die Sicherheit auf einer "europäischen Achse" auch die EU Geld bereitstellen müsste. Diskutiert wurde zudem darüber, den Transit-Verkehr zu verbieten. Doch anders als etwa in Luxemburg, ist ein solches Verbot in Deutschland rechtlich schwer durchzusetzen. Weis kündigte an, dass die Vorschläge aus der Mitglieder-Versammlung in ein Sicherheits-Konzept einfließen, was der CDU-Stadtverband ausarbeiten wird.

Leser-Echo: Die B 51 erhitzt die Gemüter. Was müsste Ihrer Ansicht nach getan werden, damit die Bundesstraße sicherer wird? Mailen Sie uns Ihre Meinung in wenigen Sätzen an eifel-echo@volksfreund.de (mit Namen und Wohnort).

Meinung: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Die B 51 ist trügerisch: Sie ist keine Autobahn, auch wenn sie auf manchen Abschnitten so wirkt mit ihren drei bis vier Spuren. Doch während auf Autobahnen die Gegenfahrbahnen durchgängig abgetrennt sind, sind durchgängige Mittelleitplanken für die vielbefahrene Bundesstraße zu teuer. Schwer zu verstehen, angesichts des knapp zwölf Millionen Euro teuren B-51-Ausbaus zwischen Helenenberg und Meilbrück und der rund 1,5 Millionen Euro, die bei Neuhaus investiert werden. Ergebnis sind weitere Überholspuren, die weitere Fahrer dazu verleiten, aufs Gas zu treten. Aber in letzter Konsequenz sind tödliche Unfälle nicht Folge von Überholspuren. Jedem Unfall geht ein Moment der Unaufmerksamkeit oder zu schnelles und rücksichtsloses Fahren voraus. Das sollte sich jeder im eigenen Interesse bewusst machen. Hinzu kommt das unkonsequente Verkehrskonzept dieser "Pseudo-Autobahn". Totenköpfe aber schocken nur jene, die sich der Kostbarkeit des Lebens sowieso bewusst sind und umsichtig fahren. Kontrollen sind wohl kurzfristig das Einzige, was alle wachrüttelt - traurigerweise mehr, als es tödliche Unfälle und Kreuze vermögen. d.schommer@volksfreund.de

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